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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: Ditmar am 11-03-2018, 16:48:31

Titel: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 11-03-2018, 16:48:31
Hallo zusammen

Mir geht es hier um die Wirkungsweise eines Glasperlenfilter.
Man spricht dieser Filterart einiges zu.

Mir erschließt sich die Wirkungsweise noch nicht.
Wenn man eine Biofilterwirkung erzielen möchte benötigt man Oberfläche.
Je mehr desto wirksammer.
Eine Glasperle kann nie die Oberfläche eines Siporax , Meshkugel , Tonkugel , Zeolith , ..... haben.
Wie kommt dann die Wirkungsweise zustande.
Der Biofilm der sich auf jeder Glasperle bildet ist der selbe der sich an der Glasscheibe oder auch auf jeden "toten" Gegenstand im Becken bildet.

Mechanisch sehe ich ebenfalls keine entscheidenten Vorteile bei der Glasperle.

Nun warte ich auf eine gute nachvollziehbare Argumentation für einen Unwissenden.  :verlegen:
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 11-03-2018, 17:14:32
Hallo Ditmar,

hab da mal nen Link (https://calictus.com/glasfiltermaterial-teichhygiene-und-fischgesundheit) für Dich.

Das Prinzip ist das eines Sandfilters, wobei der Vorteil gegenüber dem Sand wohl darin liegt, das die Glasperlen nicht verklumpen und so das Rückspülen minimiert wird bzw. entfällt.

Warum dieser Filter eine Entkeimung durch UV-C oder Ozon ersetzen können soll erschließt sich meiner Logik nicht.
Die einzige Begründung die ich mir vorstellen könnte: Die mit dem Glasperlenfilter (anscheinend) niedrigere Keimdichte resultiert aus der zusätzlichen Biofilterleistung - es ist schlicht und einfach weniger Dreck im Wasser; oder anders ausgedrückt: Ohne Glasperlenfilter war der Biofilter unterdimensioniert.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 11-03-2018, 18:02:39
Hallo ihr beiden
Ich habe mich ja nun auch noch zu einem zusätzlichen Glasperlenfilter entschieden. Es resultiert aus dem mitlesen bei DC  :pfeifend: :cheers:
Dort ist ein User,der einen AWAB Shop hat und eben auch Nitrat und GPF anbietet. Bei den AWAB Leuten,löst der GPF  immer mehr den UV Klärer ab. Er soll genauso effizient sein,wie der UV Klärer, spart aber halt Strom.
Das Prinzip soll den des Sandfilters ähneln,hat aber den Vorteil,das er nicht verstopfen kann. Das ist wohl die Gefahr des Sandfilters. Der GPF muss auch regelmäßig rückgespült werden,kann aber halt nicht verstopfen.
Musst mal nach AWAB Bilshausen googeln. In seinem Shop ist eine Erklärung mit Bildern dazu.
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: SOTO am 11-03-2018, 18:17:21

Mechanisch sehe ich ebenfalls keine entscheidenten Vorteile bei der Glasperle.

Hallo  Ditmar,

der Unterschied zum Sandfilter ist die enge Toleranz der Glasperlen, die industriel hergestellt werden. Sand hingegen ist von der Form nicht spezifiziert und lässt sich auch nur in Gebinden mit Toleranzen wie Scheunentore kaufen. Dadurch ist die Packung konstant dicht. Sowohl in der Ebene wie auch in der Z-Richtung. Das müsstest du als Techniker nachvollziehen können.
Wie Sandfilter und GPF im Detail funktionieren können sich andere aus dem Fenster lehnen :)
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 11-03-2018, 18:20:15
Hallo Oliver,

eine entkeimende Wirkung kann es logisch gesehen nicht geben. Wenn der Keimdruck durch einen solchen Filter sinkt, dann - wie ich bereits erwähnte - weil zuvor der Biofilter zu wenig Leistung brachte.

Den Kosten-/Nutzen-Vergleich zwischen einem UV-C-Brenner der neuesten Generation und dem Glasperlenfilter, der evtl. eine zusätzliche oder stärkere Pumpe benötigt, sollte man objektiv erfassen. Den viele vergessen, dass der UV-C-Brenner auch den Wärmebedarf des Aquariums reduziert.
Und die neueren Geräte schaffen mit rund 60% der Energie die gleichen Entkeimungswerte wie UV-C-Brenner vor etwa 5 Jahren...
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 11-03-2018, 19:31:09
Hallo Norbert
Danke für die Ausführungen. Da sieht man mal wieder,das man gerade als unwissender, der versucht zu lernen,völlig zwischen den Stühlen sitzt. Die Ausführungen von Ditmar bezüglich der Oberfläche ist mir klar und schon bewusst gewesen.
Wie schon erwähnt,ich kam ja durch DC zu dem Entschluss ,noch zusätzlich zum Filterbecken einen Glasperlenfilter zu betreiben. Ich erspare mir jetzt mal einen sarkastischen Seitenhieb,obwohl ich gerne würde :laugh2: >:D :optimist:
Du sagst,der GPF wirkt dann eventuell nur,weil der Biofilter der Betreiber zu klein war/ist. :pfeifend:
Ich würde das allerdings bei den Betreibern des GPF ausschließen. Vielleicht ist es so wie Hifi Hobby auf High-End Ebene. Da wird der Klang auch teilweise durch Voodoo verbessert  :haha:, egal aber der GPF beruhigt dann zumindest mein Gewissen.
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 11-03-2018, 19:42:01
Hallo Oliver,

wenn Du mir erklären kannst, wie eine zunächst mechanisches (aber nicht im Mikrometer oder Nanometerbereich), später wohl biologisch besiedeltes Filtermaterial aktiv Keime, ohne jedwede chemische Zusätze, die Keime abtöten könnten, reduzieren kann, außer das den Keimen durch eine effektivere Filterung der Nährboden entzogen wird, glaube ich das vielleicht.

Aber ohne eine plausible Erklärung ist das einfach nur eine Aussage von vielen in der Aquaristik. Und da gibt es viele wahre und mindestens genauso viele unwahre Behauptungen.
Hier möchte ich keinesfalls jemanden der Verbreitung von Lügen beschuldigen; ich denke nur, man stellt eine falsche Schlussfolgerung auf.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 11-03-2018, 19:58:10
Hallo Nobby , Oliver , Tobias

Danke für eure Erläuterung.
Überzeugende Argumente habe ich allerdings keine gefunden.

Mal ein Fallbeispiel:
Ein Eheim 2080 13.5 Liter Filtervolumen mit 1700L/h Durchsatz.
Welches Filtermaterial wäre effizienter:
Siporax , Tonkogel , Mesh , Zeolith oder doch die Glasperlen..

Oder dient der Glaskugelfilter doch nur als Vorfilter.
Den größten Nachteil eines GPF = GlasPerlenFilter sehe ich genau in ihrem angegebenen Vorteil.

1. Diese glatte Oberfläche lässt den Dreck sehr leicht nach oben zum Auslauf steigen.Was sollte sie aufhalten wenn nicht eine grobe Oberfläche.
2. Diese glatte Oberfläche hat wohl jedem einleuchtend eine wesentlich geringere Oberfläche zum ansiedeln von Bakterien.

Geringere Keimdichte kann ich bei diesem Filtersystem überhaubt nicht ableiten.Schon garnicht im Vergleich zu den oben genannten alternativen Filtermaterialien.

Die bessere Rückreinigung ist erkauft durch die glatte und damit schon erwänte wesentlich geringere Oberfläche.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 11-03-2018, 20:19:06
Hallo Ditmar,Norbert
Ich bin doch noch Frischling und kann noch nix erklären  :pfeifend: :-[
Ich habe mich halt durch Ausführungen bei DC dazu hinreißen lassen,den GPF auch noch zusätzlich zu installieren. Er soll bei mir per Bypass mit dem Wasser aus der Klarwasserkammer versorgt werden und dann zurück in die Steig/ Druckleitung.
Ich gehe zumindest mal davon aus,das er nicht schaden wird,notfalls vielleicht nur noch als weiterer Biofilter arbeiten wird.
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 11-03-2018, 20:38:28
Hallo Oliver

Schaden kann er sicherlich nicht.
Nur kann mir keiner glaubwürdig erklären warum Glasperlen effizienter sein sollen als Siporax/Zeolith.
Daher würde ich solange mir das keiner belegen kann immer Siporax bzw. Zeolith Glasperlen vorziehen.
Hast du einen ordentlichen Vorfilter der mechanisch wirkt und einen entsprechend groß ausgelegten Biofilter sehe ich keinen Sinn in einem Glasfilter.
Die Keimreduzierung ist alleine auf die Wirkung als Biofilter begründet.
Auch hier können GPF die Leistung von Siporax oder Zeolith bei gleichem Volumen nie erreichen.
Somit ist ein UV-C das einzige effiziente Mittel vorhandene Keimdichte wirksam zu reduzieren.
Eine erhöhte Keimdichte zeigt allerdings auf eine zu hoch belastetes Wasser was grundsätzlich ein Hälterungsproblem ist.
Einzige Ausnahme die ich aktzeptieren könnte wäre eine Zuchtanlage.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 11-03-2018, 20:50:12
Hallo Ditmar
Wegen der Keimdichte bei zu hohem Besatz,hoffe ich ja,mit 12 Diskus auf 200x0,7x0,7  keinen Überbesatz zu haben.
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 11-03-2018, 21:07:35
Hallo Oliver

Bei ausreichend großem bzw. effizienten Filtersystem eher nicht.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 12-03-2018, 16:05:51
Hallo zusammen

Ich habe nun zig Seiten zum Thema GPF durchgelesen. :reed:
Aufgefallen ist mir das der Vergleich des GPF immer mit dem Sandfilter gemacht wurde.
Da sehe ich in der Tat gute Argumente für den GPF.
Aber eben nur im Vergleich zum Sand.

In der Aquaristik ist wohl eher selten ein Sandfilter zu sehen zumindest bei kleinen Becken.
Bei Großanlagen wie Koibecken oder Teiche macht dies durchaus sind.
Denn hier reden wir von mehreren 100 bis mehrere 1000 Liter Filteranlagen.
Somit wird es schon wichtig sich Gedanken über die Reinigung dieser Mengen an Filtermaterial zu machen.
Der Reinigungsvorteil kann bei diesen Dimensionen sogar wichtiger sein als die Filtereffizients was die Biofähigkeit angeht.

Dies allerdings auf die normale Aquaristik zu projizieren sehe ich nicht als sinnvoll.
1. weil die effizients des GPF nicht an Siporax oder Zeolith heranreichen kann.
2. weil der Reinigungaufwand eines normalen Aquarium nicht diese Dimensionen einer Großanlage annimmt.
Bei Zuchtanlagen kann es wiederum Sinn machen.

Die Keimreduzierende Wirkung auf den GPF zu projizieren ist nicht haltbar.

Keimreduzierung passiert in jedem gutgehenden Biofilter.

Dies wiederum bedeutet:
Je effizienter ein Filtermaterial ist desso besser kann die biologische Filterwirung und damit auch die Keimreduzierung sein.

Mein Fazit:
GPF hat große Vorteile wenn es um die Reinigung durch Rückspülung geht.
Also dort wo es um Mengen geht zB. Koiteiche.
Im kleinen Aquaristikbereich sehe ich es als ein Modul in einem Gesamtkonzept der Wasserfilterung zB. Zuchtanlagen.

Für den normalen Aquarianer gibt es wesentlich Leistungsfähigere Filtermedien was die Bakterienkulturbildung angeht.
Die Reinigung der Filtermaterials ist da eher nebensächlich.

Die für mich beste Filterung im Heimbereich wenn man etwas Platz hat ist ein Filterbecken mit 15% - 20% des Hauptbecken und einem Vliesfilter vorgeschaltet.
Als Filtermaterial je nach Belastung  des Wassers von Schaumstoff über Siporax und Zeolith je nach Anzahl der Kammern.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 12-03-2018, 17:34:52
Moin Ditmar
Der Borgi hatte oder wollte sich gestern hier anmelden, um den GPF zu erklären.
Er hatte diesen Thread hier verfolgt und wollte sich daher hier mal melden.
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Kaiser am 12-03-2018, 18:35:28
Hallo Ditmar

ich bin ja insbesondere was Diskushaltung angeht noch absolut unerfahren, und ich will hier nicht mit erfahrenen Aquarianern über Filtertechnik diskutieren. Ein paar Gedanken möchte ich aber doch mal aufschreiben nach dem Lesen dieses Threads.

Ich plane mein neues Becken ja mit Aussenfiltern und weil ich etwas besorgt bin ob die Filterfläche ausreicht hat mich die Thematik spezieller Filtersäulen sehr interessiert. Daher habe ich auch einiges dazu gelesen. Ich bin hierbei auf meiner Meinung nach glaubwürdige Schilderungen von mehreren erfahrenen Aquarianern gestossen, nach denen bei Einsatz eines Glaskugelfilters (GKF) die Keimzahl im Becken nachweislich gesunken ist. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass hier alle die keimreduzierende Wirkung ihres Biofilters fälschlicherweise dem GKF zugeschrieben haben (auch wenn es sicher Überlappungen gibt mit anderen Filter Komponenten).

Es besteht sicher kein Zweifel, dass bei guter biologischer Filterung auch eine Keimreduzierung erfolgt. Und ich habe von keinem Anwender gelesen, dass ein GKF eine biologische Filterung überflüssig macht. Im Gegenteil - alle betonen, wie wichtig diese ist. Ich würde allerdings nicht soweit gehen zu sagen, dass eine Keimreduzierung nichts mit dem Einsatz eines GKF zu tun hat. Ebenso schwer tue ich mich mit dem Argument dass Filtermedien mit rauhen Oberflächen wie Siporax und Zeolith viel besser keimreduzierend arbeiten. Natürlich sind diese Filtermedien hervorragend geeignet für eine Ansiedlung von Bakterien. Durch ihre Form und Oberflächenbeschaffenheit ergeben sich jedoch auch mitunter größere Zwischenräume und stärkere Verwirbelungen des durchströmenden Wassers. Ich könnte mir vorstellen, dass hierin der Sinn eines Sand- bzw. Glaskugelfilters liegt: Die Zwischenräume sind derart klein, dass das durchströmende Wasser zwangsläufig in Kontakt mit dem Biofilm auf den feinen Kugeln kommt und selbst kleinste Verunreinigungen werden noch festgehalten. Anders als bei Siporax o.ä. wird ein GKF ja regelmäßig/häufig gespült damit die festgehaltene tote Biomasse entfernt wird.

Es stimmt, dass in Berichten zum GKF auch oft Vergleiche zum Sandfilter gemacht werden. Die Mehrheit der Erfahrungsberichte, die ich gelesen habe bezieht sich jedoch auf den Vergleich mit UV-Klärern. Und ich habe nicht einen einzigen Bericht gefunden, nach dem es KEINE Reduzierung der Keimzahl gegeben hat bei Verwendung eines GKF. Wiederum habe ich auch nirgends gelesen, dass der GKF besser arbeitet als ein UV-Klärer, lediglich die entfallenden Stromkosten werden gerne als Argument für einen GFK genannt.

Es ist wie so oft - manche Sachen muss man einfach selber testen um sich ein abschliessendes Bild zu machen. Ich werde das tun und hoffe, ich kann irgendwann demnächst mal berichten zu meinen Erfahrungen mit einem Glaskugelfilter.

Viele Grüße,
Kai
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: curiperaroland am 12-03-2018, 18:56:53
Hallo Kai,

kann ja sein das du bei der Diskushaltung noch sehr unerfahren bist. Dein Bericht zeigt jedoch dass du dich mit der Wasseraufbereitung und insbesondere mit dem GKF beschäftigt hast. Deine Schlussfolgerungen sind vollkommen richtig und in Testreihen bestätigt.
Ich bin schon gespannt von deinen eigenen Erfahrungen zu lesen.

Gruß
Roland
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 12-03-2018, 19:01:09
Hallo Kai , Oliver

@Oliver
Super das sich echte GPF erfahrene Anwender ihre Erfahrungen offenlegen wollen.

@Kai
Jeder Biofilter ( Biofilm ) auf dem sich Bakterien ansiedeln können zur Keimreduzierung beitragen.
Also auch jede Glasscheibe oder tote Gegenstand in einem Aquarium.

Meine Meinung hierzu ist je größer die verfügbare Oberfläche desto größer die Ansiedlungsmöglichkeit und damit der Nutzungsgrad.

Jeder der vom GPF überzeugt ist soll es testen und seine Erfahrungen machen.
Dagegen ist absolut nichts einzuwenden.

Ich bin da etwas anders gestrickt was Fakten angeht wie die meisten hier wissen.

Mein Becken ist ebenfalls Keimarm wie ich hier schon belegt habe.
Und dies ohne UV-C.
Bei mir fällt der NO3 Wert zwischen den Wasserwechsel ohne Nitratfilter.

Wasserwechsel nur nach Messwerten mit 33% - 36% Wechselwasser alle 10 - max 14 Tage.

Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: curiperaroland am 12-03-2018, 19:58:51
Hi Ditmar,

kannst du festmachen warum dein NO3 Wert zwischen den Wasserwechseln sinkt? Zum Keimwert wär noch Interessant zu wissen warum er ohne Hilfsmittel so niedrig ist.
Wenn ich in bei meinem Becken ( 10 adulte Diskus und 20 Sterbais auf 1000 Ltr. Wasser) den UV-C Klärer abschalte hält sich der Keimgehalt zwar in Grenzen, mit zugeschalteter Technik ist er jedoch messbar um die Hälfte geringer. Da ich meinen Keimgehalt nicht im ertragbaren Rahmen halten will, sondern möglichst keimarmes Wasser möchte, läuft der  UV-C permanent.
Ebenfalls ist es bei mir so das der Nitratfilter entkeimt und Organik bindet(messbar). Seine eigentliche Aufgabe muß er bei mir nicht verrichten, da ich kaum Nitrat im Wasser habe. Ich regeneriere den Nitratfilter alle 4 Wochen, bei der Regeneration kommen ca. 10 Liter  schwarze, nach Urin stinkende, Brühe zum Vorschein. Der Nitratfilter ist hinter einem 200 Ltr. Biofilter geschaltet, das besagt doch dass auch ein gut laufender Biofilter die Organik nicht aus dem Wasser filtert.

Gruß

Roland
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 12-03-2018, 21:06:43
Hallo Roland

Zitat von: Roland
kannst du festmachen warum dein NO3 Wert zwischen den Wasserwechseln sinkt
Nein , ich kann nur sagen wie ich Filtere alles andere sind nur Messwerte.
Mittlerweile mehr als 10.000 Daten.

Als bekennder Analytiker gibt es für mich keine Glaubensache sondern nur Zahlen.

Jeder kennt den Spruch "Jedes Wasser ist anders"
Dem muss ich zustimmen.
Daraus resultiert:
Es gibt keine pauschale Antwort "wie erreiche ich meine Zielwerte"
Das wird schon mit dem Ausgangswasser stark beeinflusst.
Aber auch im Becken laufen sehr unterschiedliche Prozesse ab.

So gesehen geht alles über Erfahrungswerte.
Ebenso das analysieren von Messwerten und deren Wechselwirkungen.
Hat man genug Daten kann man schon sehr zutreffende Rückschlüsse ziehen.

Ich habe selbst definierte Ziele die ich auch permanent Überwache und alle 60 Minuten wegschreibe.
Nur über diese Werte bestimme ich Wasserwechselintervalle und Wechselwassermenge.
Auch dafür habe ich Jahre gebraucht bis ich das Gespür aufgebaut habe welche Daten für MEIN Wasser relevant ist.
Niemals würde ich das als allgemein gültig verkaufen.

Jedes Biotop wenn es auch noch so klein ist entwickelt sich völlig selbstständig und ist daher nicht vorhersehbar.

Deshalb muss mein System als Kopie nicht die selben Ergebnisse ergeben.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 15-03-2018, 14:48:51
Hallo zusammen

Mir stellt sich folgende Frage:
Ist ein GPF oder GKF ein Biofilter im herkömmlichen Sinne.

Wenn ja ist die Frage berechtigt warum man nicht bekanntes/bewärtes Filtermaterial durch die GlasPerlen ersetzen sollte.

Sind GlasPerlenFilter nur für eine Nachschaltung hinter einen Biofilter gedacht wäre damit ja begründet das sie nicht so effizient wie bewärtes Biofiltermaterial sind.

Bliebe also die Frage wo ordne ich diese Filterart ein.

Ihn als reinen Keimreduzierungsfilter zu bezeichnen wäre falsch denn das kann jeder Biofilter.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 15-03-2018, 17:25:13
Hallo Ditmar
Ich glaub einer der Unterschiede liegt auch in der Handhabung. "Normale " Biofilter macht man doch so wenig wie möglich sauber ? Ich glaub deinen musstest du doch auch noch nie reinigen oder ?
Auch einen Behälter mit Siporax spült man doch so gut wie nie aus. Den GKF wiederum muss man wohl regelmäßig gut spülen. Da soll wohl auch immer eine Menge rauskommen, obwohl er,wie du vermutest,hinter den Biofilter geschaltet wird.
Was ich so gelesen habe,ist einer der Gründe der Keimreduzierung, das Keime wesentlich kleiner als Bakterien sind und dadurch eher weniger in den Matten usw hängen bleibt, während wohl durch die hohe Oberflächenspannung der Kugeln,sich die Keime dort anhaften.
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 15-03-2018, 18:53:14
Hallo Oliver

Danke für deine Einschätzung. :good:

 :hmm: Das mit der Oberflächenspannung war mir neu als Argument.

Könnte ich in meinem Filter in der Klarkammer testen.
Der ist normal mit Zeolith gefüllt.

Bedeutet ich brauche 1 Liter Glasperlen. :hmm:
Neuen Keimtestset und dann mal schauen ob ich meinen ansich schon tiefen Keimdruck noch senken kann.

Du siehst ich bin schon bereit solche Test durchzuführen wenn sie mein Eqosystem nicht negativ beeinflussen.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 15-03-2018, 19:15:28
Hallo Oliver

Nun bin ich etwas verwirrt wenn ich dies lese und mit den Argumentationen der Glasperlen Fans vergleiche.
[attach=1]
Lese den Abschnitt mit dem UNERWÜNSCHTEN Biofilm und dessen Nebenwirkung ( Desinfektionseinsatz )

Ja was den nun. :unbelivable:
Die Glasperlenbeführworter wollen doch den Biofilm wegen der Biofilterung und der dadurch erhofften Keimreduzierung.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 15-03-2018, 19:24:34
Hallo Ditmar,

ich ordne die Glasperlenfilter in die selbe Kategorie wie Milchsäurebakterien (ja, auch ich fiel darauf rein :pfeifend:), die Kiemenwurmbehandlung von Manaus, und einige Dinge mehr ein: Man kann daran glauben, muss es aber nicht.

Im Endeffekt ist es ein „besserer“ Sandfilter - nicht mehr, nicht weniger. Es wird zusätzliche Filterkapazität geschaffen, die - wie bei Deiner Filterung - die Nährstoffe förmlich verbrennt und dadurch den Mikroorganismen wie z.B. Algen, Bakterien und Einzellern den Nährboden entzieht.

Genauso - wenn nicht gar effektiver - könnte man den Rollermat als Entkeimer titulieren. :zwinker:
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Jörg Gottwald am 15-03-2018, 19:30:17
Hallo Nobby
das Problem ist ,viele Dinge kann man nur sehr grob messen wie die Keimdichte. Diese Keimdichte mal hoch und mal niedrig kann auch ganz andere Ursachen haben. Doch wie gesagt ,wer dran glaubt der soll es, aber vorher das Wasser schön umrühren und richtig rum .
mfg
jörg
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 15-03-2018, 19:30:54
Hallo Nobby

Ja mit den Milchsäurebakterien bin ich auch durch.
Es hat nichts verschlechtert aber auch nichts verbessert , also warum dann den Mehraufwand betreiben.
Wenn man mit einfachsten Mitteln seine Zielwerte erreicht warum dann unnötige Risiken eingehen.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: curiperaroland am 16-03-2018, 18:53:40
Hallo Ditmar,

das Infoblatt würde ich nicht ernst nehmen. Zum ersten ist ein Biofilm nicht gleich Biofouling, das sollte ja jedem Aquarianer klar sein. Zum zweiten hat Glas sicher eine glatte Oberfläche, das hier beschriebene Bruchglas, durch seine vielen Bruchkanten aber sicher nicht.
Für deinen Versuch solltest du darauf achten Glaskugeln zu erwerben.

Wie Norbert schon schreibt hat der Glaskugelfilter den gleichen Sinn wie ein Sandfilter, nur ist der Durchfluss durch die runde Form der Kugeln länger gewährleistet. Der biologische Effekt ist natürlich gegeben , in erster Linie aber soll er entkeimen, wie das auch der Sandfilter seinerzeit getan hat.

gruß
Roland
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Jörg Gottwald am 16-03-2018, 19:16:29
Hallo Roland
richtig lesen:
Genauso - wenn nicht gar effektiver - könnte man den Rollermat als Entkeimer titulieren. :zwinker:
mfg
jörg
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 16-03-2018, 19:17:18
Hallo Roland

Das Biofouling nicht gleich Biofilm war mir schon klar.

Glatt ist allerdings auch Bruchglas wenn es auch viele Kanten hat.
Ich habe ja erwähnt das der Vergleich immer nur gegen Sand geführt wird.
Gegen bewährtes Biofiltermaterial wie Siporax oder Zeolith fehlt jeder Vergleich.

Das sich ein Biofilm auch auf Glasbruch oder Glasperlen habe auch ich nicht in abrede gestellt lediglich wegen der wesentlich geringen Oberfläche gegenüber dem bewerten Biofiltermaterial deren effizients angezweifelt.

Wie erwähnt ich suche einen Liter Glasperlen in der Körnung 0.7 - 1.0 mm.
Sehe allerdings nicht ein 20Kg dafür kaufen zu müssen.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: curiperaroland am 16-03-2018, 19:51:35
Hallo Jörg,

natürlich ist alles irgendwie Entkeimer was Dreck aus dem Wasser holt.


Hallo Ditmar,

du beziehst dich immer auf die Biologie. Wenn ich das richtig verstanden habe entkeimt der Glaskugelfilter mechanisch.

Gruß

Roland
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 16-03-2018, 21:10:10
Hallo Roland

Ok , ich hatte in der Tat beim durchlesen der zig Seiten verstanden das der Entkeimungseffekt wegen dem Biofilm auf den Glasperlen erreicht wird.

Wenn du allerdings der Meinung bist das der Entkeimungseffekt alleine auf der mechanischen Reinigungsfähigkeit sich Erklärung bin ich schon etwas erstaunt.

Richtig ist wo kein organischer Dreck ist hilft dies den Keimdruck in Grenzen zu halten.
Herkömmliche Filter und dazu gehört auch der GPF spülen den Dreck immer in Richtung Ausgang.
Entweder spülen sie den Dreck wieder ins Becken oder sie setzen sich zu.
Das zurückspülen ins Becken wird gerne durch feine Filterwatte verhindert bzw. gebremst.
Es ist also immer ein Kompromiss zwischen dem zusetzen ( Sandfilter ) und dem durchlassen des Dreckes ( GlasPerlenFilter ).

Nur der Vliesfilter entgeht diesem Kompromiss da er den Dreck auf eine Rolle abtransportiert.
Rein mechanisch gibt es meiner Ansicht daher nichts besseres als einen Vliesfilter.

Mein Fazit:
Eine effiziente mechanische Filterung kann nur funktionieren wenn man die Durchflussmenge messen kann und sich klare Toleranzen setzt und diese natürlich kontrolliert.
Ansonsten läuft man in die eine oder andere Falle.
Rückspülung bzw. Zusetzung durch den Dreck
Beides ist schlecht was die Keimreduzierung angeht.

So gesehen bleibt wiederum nur der Vorteil bei dem GPF in der leichteren Rückspülung gegenüber anderen mechanischen Filtermaterial.
Eine bessere Keimreduzierung gegenüber anderen Filtermaterialien kann man keinesfalls davon ableiten.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Peter L. am 16-03-2018, 23:30:53
Hallo Ditmar, hallo zusammen,

meiner Meinung nach ist der GPF zugleich ein mechanischer und biologischer Filter. In meinem ersten Filterbecken, so 1980 hatte ich Kies als Filtermaterial, Kies oder Sand arbeitet nach dem gleichen System wie der GPF.

Das er als mechanischer Filter fungiert, kann man ja gut erkennen, es setzt sich organisches Material auf der dem Filtermaterial ab und wo Organik ist, bilden sich auch Bakterien und Bakterienfresser, wie Ciliaten, Amöben oder Flagellaten. In dem Filter organisiert sich die ganze Palette von Kleinstlebewesen.

Das am Auslauf vom GPF am Ende keimfreies Wasser rausläuft liegt meiner Meinung nach daran, dass durch die Säulenhöhe der Filtersäule ein langes dichtes Filterbett ensteht, am Ende von diesem Bett ist eben kaum noch Organik vorhanden und die Bakterien haben nichts mehr zum Fressen und wo nichts zum Fressen ist, sind auch keine Mikroorganismen. Durch das regelmäßige Rückspülen vom Filter wird die abgesetzte Organik wieder entfernt und ein Verkeimen verhindert.
Einen großen biologischen Filteranteil im Aquarium hat der Sandboden, der wird nur als solcher oft nicht wahrgenommen, nur wenn man ihn austauscht, ist man überrascht und hat auf einmal Nitrit im Aquarienwasser.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Jörg Gottwald am 17-03-2018, 08:49:34
Hallo Peter
also mal ganz  zurück: am Ende ist keine Organik mehr vorhanden, dadurch haben Bakterien nichts mehr zu fressen und es entsteht ein keimfreies Wasser?  Was ist den keimfreies Wasser ?
mfg
jörg
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 09:08:58
Hallo Peter

Wie ich ja schon einmal ausgeführt habe ist jeder mechanische Filter nach einer gewissen Standzeit auch ein Biofilter.
Aber auch jeder als Biofilter konzipierte Filter fängt immer als Mechanischer Filter an bevor er zum eigentlichen Biofilter wird.

Damit sind wir wieder an der Anfangsfrage.
Ein GlasPerlenFilter fängt als Mechanischer Filter an wie jeder andere Filter auch.
Er wird ein Biofilter wenn man ihm die Zeit lässt und nicht vor Ablauf Rückspült.

Der Vorteil ist klar seine leichte Reinigung durch die Rückspülung.
Dieses Prinzip beherrscht auch ein moderner Topffilter wie ein Fluvial.

Die Frage stellt sich mir immer noch was macht die glatten Glasperlen so effizient.
Es widerspricht jeder Logik das erstens an einer glatten Oberfläche mehr haften soll einmal mechanisch gesehen und zweitens an einer glatten Oberfläche und damit wesentlich kleineren Oberfläche sich mehr Bakterien ansiedeln könnten.

Durch die Spülung verhindert man eine Verkeimung das ist wiederum logisch.
Durch die glatte Oberfläche steigt aber der Dreck schneller nach oben was eine lange Standzeit verhindert und somit die Biologische Möglichkeit begrenzt ist.

Eine Verkeimung wiederum findet nur statt wenn die Oberfläche auf denen die Bakterien sich ansiedeln können nicht groß genug ist um alle anfallenden Abfallstoffe restlos zu "Verbrennen". Es kommt zur verschlammung.

Richtig ist und von mir auch schon öfter erwähnt das jeder "toter" Gegenstand in einem Aquarium eine potentielle Ansiedelungsfläche darstellt.

Als ich meine "Back to Nature Amazonas" damals im neuen Becken ohne Wasser beim aufstellen berührte war ich sehr überrascht das die Oberfläche so rau wie Schmirgelpapier war.
Damals war mir nicht bewusst was für ein extreme Vorteil sich daraus entwickeln würde.
Auch mit der Aussage des Herstellers "Diesen Rückwand mit diesen Biofilter werden sie niemals reinigen müssen bei einem moderatem Besatz".
Ich fand es damals als ziemlich dreiste Werbeaussage. :hmm:

Aber erst nach Jahren verstand ich welch riesige Oberfläche ich den Bakterien anbiete um alle Abfallstoffe restlos verbrennen zu können.

Damit bleibe ich bei meiner Meinung das eine glatte Oberfläche zwar Reinigungstechnisch einen Vorteil bringt allerdings mit dem Nachteil oder besser der Nebenwirkung einer erheblich schlechteren Biologischen effizients.

Wenn Platz keine Rolle spielt kann man diesen Nachteil natürlich mit schierer Größe/Menge entgegenwirken.
Aber wer hat diesen Platz in der Aquaristik schon.
Wahrscheinlich ist hier der Erflog der Glasperlen im Teichbereich zu erklären.
Die Besatzdichte ist hier erheblich besser als im Aquarium.
Platz für ein großes Filtersystem das leicht zu pflegen ist ebenfalls vorhanden.

Mein Fazit:
Nicht alles lässt sich immer aus dem Industriebereich oder Teichbereich auf ein Aquarium herunter rechnen. 
Titel: Re: GlasPerlenFilter = GPF
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 09:19:32
Hallo zusammen

Da ich gerade den Hinweis auf einen modernen Topffilter gemacht habe würde ich jedem GlasPerlenFilter Fan einen Tipp geben wollen.

Legt am Ausgang der GPF also auf die Glasperlen ein schneeweißes Vlies.
Verfärbt sich dieses wisst ihr der Dreck ist oben angekommen und ihr könnt mir der Rückspülung beginnen.

Wie ich jetzt gelesen habe wird hier die Säule abgebaut und an eine Wasserleitung in entgegengesetzter Richtung durchgespült.
Also doch nicht so vollautomatisch wie das einige gedacht oder angedacht hatten.
Diese Art der Reinigung ist dann aber nicht mehr weit von einer Topffilterreinigung eines Fluvial weg.

Übrigens:
Mein Quarzsandboden entspricht der gewünschten Glasperlen Körnung von 0.7 - 1.0 mm was allerdings einer nicht so ganz glatten Oberfläche entspricht. :zwinker:
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: SOTO am 17-03-2018, 09:53:42
Zitat
Legt am Ausgang der GPF also auf die Glasperlen ein schneeweißes Vlies.
Verfärbt sich dieses wisst ihr der Dreck ist oben angekommen und ihr könnt mir der Rückspülung beginnen.

Hi Ditmar,
Ich betreibe nur einen Sandfilter aber sollte hier egal sein. In erster Linie habe ich den Sandfilter um Harze frei von Verunreinigung zu halten.

Deinen Tip kann ich nicht richtig nachvollziehen. Die Flussrichtung ist doch vom kurzen Rohr durch den Sand und über das lange Rohr hinaus.

Wie hast du vor die Glasperlen zu testen? Freue mich schon auf deinen ersten Erfahrungsbericht samt Messungen.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 10:20:19
Hallo Tobias

Wahrscheinlich habe ich mich nicht klar ausgedrückt. :verlegen:
Das Vlies oder sehr feine Watte am Ausgang des Filters legen um zu erkennen ob Dreck durch den kompletten Filter hindurch gekommen ist.

Wenn ich an einen Liter Glasperlen 0.7 .1.0 mm komme werde ich den BioPower in der Klarkammer füllen.
Der BioPower hat ca. 7cm Durchmesser und ist ca. 50cm hoch.
Er ist normal mit Zeolith gefüllt und läuft mit ca. 750L/h
Das Wasser wird von unten angezogen durch das Filtermaterial.
Unter dem Pumpemkopf ist ein weißer feiner Schwamm der mit den Verschmutzungsgrad anzeigt.
Reinigen kann ich alle Kammern durch Rückspülung unter einem Wasserhahn.
Mache ich das in eine weiße Wanne kann ich die Filterleistung sehr gut beurteilen.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 17-03-2018, 11:08:55
Hallo Ditmar
Der GPF hat Kupplungsanschlüsse. Ausbauen braucht man den nicht,man sollte bei der Installation nur dran denken,mit 2 Kugelhähnen am besten zu arbeiten.  Diese dann schließen, Schlauch ab und anklicken,in den Garten legen oder wo auch immer und dann Wasser marsch. Ich weiß jetzt noch nicht,ob man den auch einfach mit dem Aquariumwasser rückspülen kann,ob der Druck dann ausreicht. Wenn ja, kann man es ja auch bequem mit dem Wasserwechsel verbinden. Und da ich neben meinem 120er Filterbecken im Unterschrank noch Platz habe,kommt da ein GPF hin,neben dem Nitratfilter. Eines wird dabei aber bestimmt erreicht und zwar das,das mein Gewissen beruhigt wird :optimist:, denn Schaden anrichten kann er nun glaub ich nicht.
Ich spreche jetzt mal als absoluter Laie,Anfänger,Nixwisser, bin ich auch,hab damit aber mal so gar kein Problem.
Wenn dann hier so Aussagen fallen mit dem richtig umrühren des Wasser(ist es links rum oder rechts rum?ich weiß es nicht ), dann ist es wohl besser,diesen Thread zu schließen.
Hier treffen 2 unterschiedliche Meinungen frontal aufeinander. Und gerade als Laie steht man quasi noch ahnungsloser da,als vorher.
Da hilft dann doch leider oder wie auch immer nur das gute alte Sprichwort,probieren geht über studieren.
Ich nehme immer noch gerne mein Lieblingssprichwort dazu, viel hilft viel  :laugh2: :optimist: :cheers:
Beziehe das jetzt aber nur auf die Filtermasse.
In diesem Sinne
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 11:19:13
Hallo Oliver

Zitat von: Oliver
Da hilft dann doch leider oder wie auch immer nur das gute alte Sprichwort,probieren geht über studieren.
Dagegen spricht auch garnichts wenn selbst ich dazu bereit bin.

Ich streite keinesfalls die grundsätzliche Wirksamkeit sondern lediglich deren Effizients gegenüber den bewärten Filtermaterialien.

Wer das also testen möchte soll dies ruhig machen.
Einen negative Wirkung sehe ich in keinem Fall sonst würde ich mich nie darauf einlassen.

Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 17-03-2018, 11:30:50
Hallo Ditmar
Ok, bei dir merkt man auch,das du eher neugierig bist,sogar testen willst. :optimist: :peace1:
Das schlimme an der Sache ist,ich komme immer noch nicht zum testen,mein neues Becken brauch einfach zu lange  :'( :'( :bad:
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Jörg Gottwald am 17-03-2018, 17:25:22
Hallo Oliver
ich denke nicht, denn den kann man schlecht in ein BTN Filterystem einbauen. Aber die Hoffnung stirbt gewöhnlich zuletzt.
mfg
jörg
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: lele180202 am 17-03-2018, 18:02:30
Hallo Jörg
Ob das bei Ditmars BTN Filter geht,weiß ich nicht. Ditmar selber hat es ja aber ins Auge gefasst, da etwas zu testen,kam ja nicht von mir.
MfG Oliver ​
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 18:29:10
Hallo zusammen

Ich teste kein AWAB sondern lediglich die effizients der GPF.
Dies geht auch recht einfach und vor allem nachvollziehbar.
Bei mir läuft es seit Jahren sehr kontinuierlich ab ohne Eingriffe ins Biotop.
Das ganze kann ich auch Messtechnisch nachweisen.

Der BioPowerFilter den ich im letzten Post beschrieben habe steht dort schon seit Jahren in der Klarkammer hinter der BTN.
In der Klarkammer ist 5cm Siporax am Boden.
Darauf steht der BioPowerFilter.
Ansonsten sind nur noch eine der zwei Titanheizer und die drei Permanentsonden pH , LW und Redox.
Ich messe einfach die Zeit in der sich das Vlies am Abschluss zur Pumpe verfärbt.
Damit weiß ich ob und wann der GPF den Dreck durchlässt.
Das selbe kann ich mit Siporax und Zeolith machen.
Damit habe ich einen direkten Vergleich zwischen drei Filtermaterialien zumindest was die mechanische Filterleistung angeht.
Bei der Messung der Keimreduzierung wird es schwieriger und vor allem Zeitaufwendiger.

Sollte allerdings der GPF bei der mechanischen Leistung im Vergleich durchfallen und davon gehe ich von meiner Logik/Argumentation aus ist der Test für mich eh am Ende.
Denn wenn die mechanische Leistung im Vergleich schlechter sein sollte kann die Biologische Leistung niemals besser sein.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: curiperaroland am 17-03-2018, 20:56:56
Hallo Ditmar,

Siporax ist speziell für die biologische Filterung entwickelt und Sand oder z.B Glaskugeln für die mechanische Filterung. Was bringt dir dann dein Vergleich? Jedes dieser Filtermedien hat sein spezielles Milieu und in diesem Fall ist es auf der Verpackung nachzulesen.
Da die Keimbelastung ein messbarer Faktor ist, wäre es interessant zu Wissen wie hoch sie durchschnittliche in deinem Becken ist und wie sie sich zwischen den Wasserwechseln verändert. Diese Messreihe könnte man nach z.B. dreimonatigem Einsatz der Glaskugeln wiederholen. Auf diese Weise könnte man ein aussagekräftiges Resultat erarbeiten.
Peters Aussage zu Säulenhöhe, Filterbett halte ich für wichtig da ein gleichmäßiges durchströmen des Filtermediums gewährleistet sein muss.

Wie misst du die Keimdichte? Gibt es da ein Tool von GHL oder anderen Herstellern?

Gruß

Roland
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Peter L. am 17-03-2018, 21:31:44
Hallo Jörg und Ditmar,

Hier mal was zu Thema von Norbert Dörre zum Glaskugel- bzw. Sandfilter, ich hoffe, es hilft euch weiter:

Zitat
Bei einer Wasser-Fließgeschwindigkeit von rund 2 cm pro Minute wird selbst Nitrat von den aneroben Bakterien zerlegt, so daß der Stickstoff molekular als Gasbläschen an die Oberfläche steigt. Jedenfalls ist dies meine langjährige Erfahrung. Während beim Mattenfilter die Substratdicke nicht größer als 10 cm sein darf und die Oberfläche der Matte möglichst groß sein muß, verhält es sich beim Sandfilter gerade umgekehrt. Das Verhältnis von Querschnitt und Höhe der Sandfüllung sollte beim Sandfilter etwa 1 : 4 betragen. Der Durchsatz durch das Sandfilter sollte etwa 10% des Durchsatzes durch das Mattenfilter betragen. Die Dimensionierung geschieht beim Sandfilter wie beim Mattenfilter über die Kontaktfläche mit dem Wasser (hier: Querschnitt der Sandfüllung). So ergibt sich z.B. bei einem Rohrdurchmesser von 30 cm eine Länge von 120 cm. Beide Maße beziehen sich auf die reine Sandfüllung. Da im Beispiel die Querschnittfläche PI * 15cm² = 700 cm² beträgt und eine Strömungsgeschwindigkeit von 1 cm / Minute gefordert ist, erhalten wir einen Wasserdurchsatz von

2 cm / Minute * 700 cm² / Minute = 1400 cm³ / Minute ~ 1,5 Liter / Minute.

Die Wassermenge wird über die Pumpendrosselung so eingerichtet, daß sie den Wasserspiegel im Sandfilter um rund 2 cm / Minute steigen läßt. Dazu reicht eine kleine Umwälzpumpe völlig aus. Ein Sandfilter-Exemplar, bei dem die Wassereispeisung mit einem Druck von nur 0,2 Bar von unten erfolgt, habe ich für ein größeres Aquarium zum Nachfiltern des Osmose-Spülwassers konstruiert. Das Sandfilter ist aber genausogut für den Betrieb im Nebenstrom oder, bei entsprechendem Querschnitt , sogar im Hauptstrom für direkte Einspeisung des Aquarienwassers geeignet. Dabei ist es unkritisch, ob der Druck bei 0,1 Bar oder bei 5 Bar liegt. Die Konstruktionszeichnung nebst Rückspülungselektronik und Foto steht ebenfalls zur Verfügung. Die Rückspülung ist nur dann notwendig, wenn sich die Einspeisungsseite des Sandfilters aufgrund von Übermengen an Fäkalien zusetzen sollte. Dies ist jedoch selbst bei stark überbesetzten Aquarien nicht zu befürchten und noch einen text :Sandfilter haben in der Aquaristik nur eine geringe Bedeutung erlangt, weil ihr Betrieb aufwendig ist und die Abmessungen relativ groß sein müssen. So sollte sein Querschnitt dergestalt bemessen sein, daß die Fließgeschwindigkeit nicht höher als 2 cm pro Minute wird. Die Sandschicht sollte eine Höhe von mindestens einem Meter besitzen, damit der mechanische Filtereffekt optimal wird und trotz Druckbetrieb garantiert eine anaerobe Zone entsteht. Das folgende Beispiel zeigt einen nachbausicheren Sandfilter, der die Funktion hat, das von der Osmose zurückfließende Spülwasser nochmals nachzufiltern, um eine höchstmögliche Redundanz (Störunanfälligkeit) in der Wasserqualität zu erzeugen. Er könnte aber genausogut auch im Nebenstrom zu einem normalen Filter angeschlossenwerden. Bei entsprechender Dimensionierung ist der Betrieb sogar im Hauptstrom mit bestem Erfolg möglich.

Der Sandfilter hat in meinem speziellen Fall die Aufgabe, das bereits vorgefilterte Schmutzwasser weitestgehend zu entkeimen und alle Rückstände im Sandsubstrat zu binden. Sandfilter sind in der Aquaristik wenig verbreitet. Es gibt sie in verschiedenen Bauformen. In der abgebildeten langgestreckten Form ohne mechanische Verwirbelung der Sandmasse müssen sie unter Druck betrieben und in regelmäßigen Abständen auf der Einlaßseite gespült werden. Der Wasserdruck kommt für den geringen Durchsatz von kleiner als 2 cm pro Minute in ausreichender Höhe über den Druck am Ausgang einer Osmosemembrane. Ansonsten muß eine kleine Pumpe verwendet werden, die einen Druck von rund einem Bar erzeugen kann.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 21:34:54
Hallo Roland

Nun eins nach dem anderen.
Wie gesagt ich teste erst einmal die mechanische Filterleistung.
Die müsste ja nach deiner Einschätzung besser sein als die von Siporax/Zeolith da diese in erster Linie Biofiltermedien sind.

Die gleichmäßige Durchströmung des der Filtersäule ist wohl gewährleistet.
Laut einigen Hardcorefans des GPF soll die Keimreduzierung bereit nach ein paar Tagen spätestens nach einer Woche bereits messbar sein.
Das halte ich wiederum für völlig unglaubwürdig.
Wie soll man das begründen.
Weil der GPF eine so gute mechanische Filterung hat. :hmm:
Weil sich sehr schnell im GPF ein Biofilm bildet also der GPF sich in kürzester Zeit zum Biofilter wandelt. :hmm:

Der Funktionsweise des GPF ist doch recht simpel.
Das Wasser wird von unten nach oben durch das Filtermedium gedrückt.
Exakt so wie in den meisten Topffilter.
Der BioPowerFilter ist schmal und lang also recht ähnlich einer Säule.

Die Keimbelastung teste ich mit Dip Slides von Bode.
Wie gesagt der Test an sich ist keine große Sache wenn ich an einen Liter der passenden Glasperlen komme.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 21:47:03
Hallo Peter

Danke für die Doku ich werde das einmal für meine Hardware umrechnen. :good:
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Peter L. am 17-03-2018, 21:49:06
Hallo Ditmar,

Zitat
Wie ich ja schon einmal ausgeführt habe ist jeder mechanische Filter nach einer gewissen Standzeit auch ein Biofilter.
Aber auch jeder als Biofilter konzipierte Filter fängt immer als Mechanischer Filter an bevor er zum eigentlichen Biofilter wird.

Damit sind wir wieder an der Anfangsfrage.
Ein GlasPerlenFilter fängt als Mechanischer Filter an wie jeder andere Filter auch.
Er wird ein Biofilter wenn man ihm die Zeit lässt und nicht vor Ablauf Rückspült.

Der Vorteil ist klar seine leichte Reinigung durch die Rückspülung.
Dieses Prinzip beherrscht auch ein moderner Topffilter wie ein Fluvial.

Zitat
Die Frage stellt sich mir immer noch was macht die glatten Glasperlen so effizient.

Die Frage die sich stellt, was macht den Glaskugelfilter so effizient,

Die Betthöhe und die Porenweite zwischen den Glaskugeln und das er nicht so schnell verblockt wie Sand, durch seine homogene Struktur.

Du benötigst eine bestimmte Betthöhe, dass der Filter optimal arbeitet.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 17-03-2018, 22:02:54
Hallo Peter

Zitat von: Peter
....Porenweite zwischen den Glaskugeln und das er nicht so schnell verblockt wie Sand
Das ist mir schon klar und habe ich auch als Vorteil erwähnt.
Allerdings hat genau dieser Vorteil meiner Ansicht auch einen Nachteil wegen der dadurch entstehenden Durchlässigkeit und der glatten Oberfläche.

Noch ist es für mich eine reine Glaubensfrage wie so oft bei den vielen sensationellen Wundermittel in den letzten Jahren.

Da ich keinen direkten Bedarf habe verspüre ich keinen Druck etwas unternehmen zu müssen.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Peter L. am 17-03-2018, 22:19:43
Hallo Ditmar,

Zitat
Noch ist es für mich eine reine Glaubensfrage wie so oft bei den vielen sensationellen Wundermittel in den letzten Jahren.

ist kein Wundermittel, nur eine Möglichkeit von vielen, wenn ein Diskusaquarium über Jahre gut läuft, sollte man m.E. garnichts unternehmen, wenn man mit seinem Setup zufrieden ist. Ich denke, du z.B. könntest bei deinem Leitungswasser auch Wasserwechsel mit reinen Leitungswasser machen, den Aufwand mit dem Osmosewasser könntest du dir sparen.

Und hier hat es Norbert Dörre für mich auf den Punkt gebracht.

Zitat
Der Sandfilter hat in meinem speziellen Fall die Aufgabe, dass bereits vorgefilterte Schmutzwasser weitestgehend zu entkeimen und alle Rückstände im Sandsubstrat zu binden.

Zitat
und alle Rückstände im Sandsubstrat zu binden

Wobei Jörg bei dieser Aussage, vermutlich Einspruch erheben wird. :zwinker:

Zitat
Allerdings hat genau dieser Vorteil meiner Ansicht auch einen Nachteil wegen der dadurch entstehenden Durchlässigkeit und der glatten Oberfläche.

Auf der Glasoberfläche wachsen Biofilme nicht schlechter als auf einer rauhen Oberfläche. Zum Test kannst du ja mal die Glasscheiben von deinem AQ von innen abtasten.

Und wenn du den Glasakugelfilter testen möchtest, solltes du dies
Zitat
Das Verhältnis von Querschnitt und Höhe der Sandfüllung sollte beim Sandfilter etwa 1 : 4 betragen. 
und die Strömungsgeschwindigkeit die von Norbert Dörre angegen wurde beachten.


Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Jörg Gottwald am 18-03-2018, 08:24:51
Hallo Peter
also wenn du schreibst : keimfrei und Dörre schreibt  weitestgehend zu entkeimen  , dann mag das für dich kein Unterschied sein, für mich doch.  Meiner Meinung nach ist die Entkeimung durch den Sandfilter sehr gering, keinesfalls kann man das Wasser keimfrei nennen.  Jeder Biofilter entfernt irgendwie Keime, doch wieviel und in welchem Umfang das ist wichtig. Ich habe mir zwar Zwschenzeitlich den Glasperlenfilter angeschaut und irgendwann habe ich den schon mal als Sandfilter gehabt wie soviel. Gebracht hat er schon damals nicht viel.
mfg
jörg
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 18-03-2018, 08:36:37
Hallo zusammen,

nur mal so als gedankliche Anregung:
Der Sandfilter (und damit der Vorgänger des Glasperlenfilters) kommt aus der Schwimmbadtechnik. Würde er entkeimen, müsste man dann noch chloren?
Glaubt Ihr nicht, das, wenn es etwas einfach handlebares gäbe, die Poolbesitzer weiterhin fleißig mit potentiell gefährlichen und stinkenden Chemikalien hantieren würden?

Und ich meine damit jetzt noch nicht einmal große, öffentliche Schwimmbäder, sondern private Pools, wo Platz und Investitionsbereitschaft sicherlich gegeben wären, wenn man sich den Umgang mit Chlor dadurch sparen könnte...
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Jörg Gottwald am 18-03-2018, 08:47:47
Hallo Nobby
hier mal so ein Modell, nicht ein Wort davon über "Keimfreiheit"
https://calictus.com/calictus-automatik
mfg
jörg
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 18-03-2018, 09:34:27
Hallo Peter

Den Biofilm auf den Glasperlen hatte ich ebenfalls schon erwähnt.
Allerdings ist ja wohl unstrittig das gleich große Tonperlen erheblich mehr Oberfläche haben.

Mit der Annahme das mein Becken auch mit meinem Leitungswasser gut laufen würde (bei  kH 4 °dH aus der Leitung )
hast du sicherlich recht.
Allerdings möchte ich genügend Reserven haben daher halte ich meinen kH eher zwischen 1 - 2 °dH.

Nun stellt sich mir folgende Frage:
Wie groß muss ein GlasPerlenFilter ausgelegt werden wenn ich mich an die Dörre Vorgaben halte.

Heißt wieviel Wasser muss der Filter in der Minute/Stunde umsetzen um ein reinigende Wirkung zu erzielen.

Die eine Vorgabe ist ja Durchmesser zu Höhe von 1:4
Die andere ist 2cm Anstieg im Filter pro Minute.

Dagegen stehen dann ein 1000 Liter Aquariumwasser.

Für mich ist diese Filterart in erster Linie ein mechanischer Filter.
Ein Biologischen Anteil hat er sicherlich auch allerdings ist dies sehr stark von den nötigen Rückspülvorgängen abhängig.

Bedeutet möchte man diese Filterart als Biofilter nutzen benötigt man einen recht großen Filter wegen dem geringen Durchsatz und der fehlenden Ansiedlungsoberfläche.
Nicht zu vergessen einen leistungsfähigen Vorfilter damit die nötigen Rückspülvorgänge weiter auseinander gezogen werden können.

Für große Anlagen bzw. Teiche sicherlich eine Überlegung wert allerdings nicht in der normalen Aquaristik.

Aber das sagte ich alles schon mehrfach daher bin ich müde es immer wieder wiederholen zu müssen.

Ich mache noch ein paar Berechnungen zwecks der Größe.
Einen Test mache ich auch wenn ich an den besagten Liter Glasperlen ran komme.

Übrigens die Argumentation von Nobby und Jörg wirken auf mich nachvollziehbar. :good:
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Peter L. am 18-03-2018, 10:12:07
Hallo zusammen,

man kann alles zerreden, wenn man will. Fakt ist, wenn man das Ausgangswasser vom GPF, gebaut in Säulenform, mit der Dip Slide Methode misst, zeigt der Test 0 Keimbelastung an.

Das ist jetzt mal eine Info von der praktischen Seite......
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 18-03-2018, 10:13:18
Hallo Oliver,

...
Hier treffen 2 unterschiedliche Meinungen frontal aufeinander. Und gerade als Laie steht man quasi noch ahnungsloser da,als vorher...

Gerade in der Diskushaltung gibt es immer wieder „Modetrends“. Jemand erfindet das Rad neu, viele eifern nach.
Im Günstigsten Fall kostet das Ganze „nur“ Geld. Im schlechtesten Fall ist es auch gefährlich für die Tiere.

Ich habe schon zig solche „Wunder“ gesehen. Mal war es Technik, die nicht hielt, was versprochen wurde (z.B. Eiweißabschäumer für das Süßwasser), mal waren es Wundermittelchen (wie Dianol DL gehen alle Parasiten :laugh2:, Bilocil gegen Kiemenwürmer oder Milchsäurebakterien gegen bakterielle Unverträglichkeit).

Ziel des Austausches innerhalb eines Fachforums sollte neben dem Austausch über das schöne Hobby auch das Hinterfragen von unhaltbaren Aussagen sein, um dem Halter der geneigt ist daran zu glauben unnötige Ausgaben zu ersparen, die er besser in gutes Futter investieren würde oder gar Schaden von den Tieren abzuhalten.

Das eine kontrovers geführte Diskussion gerade Einsteiger verunsichern kann ist klar, hier liegt es an Dir, welchen Argumenten Du Glauben schenkst. Das kann Dir niemand abnehmen.

Fakt ist aber: Erfolgreiche Diskushaltung ist einfach! Ein geeignetes, artgerechtes und moderat besetztes Aquarium, eine gute biologische Filterung möglichst mit Vorfilter, sauberes, artgerechtes Wasser (hierfür genügen i.d.R. ein Kohleblockfilter und bei Bedarf Umkehrosmose oder Mischbettentsalzer), gutes, natürliches Futter und natürlich gesunde Tiere von guten Züchtern.

Mehr braucht es nicht, auch wenn einige selbsternannte „Gurus“ das glauben nachen möchten. Wenn Aquaristik dazu verkommt, dass der Unterschrank interessanter als das Aquarium und seine Bewohner werden, läuft was schief...
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: curiperaroland am 18-03-2018, 10:19:01
Hallo zusammen,

dass ein Aquarium nicht "keimfrei" sein kann ist doch selbstverständlich, schließlich benötigen wir doch unsere guten Bakterien im Filter. In unserem Bereich können wir max. von relativer Keimarmut reden.

Zum Glaskugelfilter habe ich beschlossen eine Versuchsreihe zu starten. Der Glaskugelfilter und neue Keimtests sind bestellt. Nach meinem Urlaub(01.04-22.04.) werde ich an mein Wohnzimmerbecken einen UV-C anschließen und die Keimdichte 14 Tage lang messen. Im Anschluss wird ein Glaskugelfilter 14 Tage lang parallel zum UV-C betrieben. Zum Schluss wird der UV-C abgeschaltet und gemessen ob der Glaskugelfilter den Keimgehalt halten .
Anregungen zum Ablauf sind willkommen, in erster Linie interessiert mich aber ob der Glaskugelfilter den UV-C Klärer ersetzen kann.

Gruß
Roland

Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 18-03-2018, 10:26:24
Hallo Roland,

das hört sich doch nach einem konkreten Plan an! :good:

Bitte protokolliere Deine Versuchsreihe möglichst genau. Interessant bzw. vergleichbar wird das Ganze wenn Du einige Punkte beachtest:
Möglichst identische Futtersorten und -mengen (am Besten mit Briefwaage abgemessen) und -zeiten.
Auch Wasserwechselmengen und Zeiten sollten sich gleichen.
Interessant dürften gemessene Wasserwerte wie NO3 und pH-Wert sein.

Und wenn Du dann noch einen Stromzähler aus dem Baumarkt an das gesamte Aquarium hängen könntest, um den „Mehrverbrauch“ des UV-C-Klärers zu dokumentieren, kann man hinterher ganz objektiv eine Kosten-/Nutzen-Rechnung aufstellen...
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Peter L. am 18-03-2018, 11:07:34
Hallo Norbert, hallo Ditmar, Jörg und Roland,

das Thema ist hier schon diskutiert worden und es wurden entsprechende Test gemacht =>

http://diskus-connection.de/index.php/Thread/1332-SiLiBeads-Glaskugeln-statt-Sand/?pageNo=1

Gleich im ersten Beitrag sind mal die Keimtests .
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 18-03-2018, 13:59:03
Hallo Roland

Super Idee  :optimist: bin gespannt auf deine Erfahrungen. :cheers:
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 18-03-2018, 15:43:54
Hallo Roland

Welche Korngröße willst du beim GPF einsetzen.

Um die Vorgaben von Dörr einzuhalten würde dies bei mir folgendes bedeuten.

Minimum:
Bei 1cm/Min Anstieg in der Säule ergäbe dies 2.1L/h

Maximum:
Bei 2cm/Min Anstieg in der Säule ergäbe dies 4.2L/h

Dies wäre sehr sehr wenig Filterleistung im Verhältnis zu meinem Gesamtbecken.

Damit scheidet diese Art der Filterung bei mir definitiv aus.
Grund:
Mehr Platz habe ich nicht in der Klarkammer hinter der BTN einfach nicht.

Eine externe Säule außerhalb des Beckens ist bei mir grundsätzlich nicht akzeptabel wegen meiner Grundsatzentscheidung „Kein Wasser außerhalb des Beckens“
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: curiperaroland am 18-03-2018, 18:43:44
Hallo zusammen,

@Ditmar,

ich habe diesen Filter bestellt: www.diskus-scheune-bilshausen.de/shop/

Die Körnung der Glaskugeln ist 0,7 - 1mm, betreiben werde ich die Säule im Bypass mit ca. 200Ltr/h.


@Norbert,

danke für die Vorschläge, ich werde sie in meinen Versuch mit einbeziehen.


@Peter,

durch den von dir erwähnten Bericht bin ich erst auf den Glaskugelfilter aufmerksam geworden. Was Jürgen da schreibt hat Hand und Fuß und wird von mir auch nicht angezweifelt. Ich werde den Test vereinfacht in meinem System machen, denke aber dass das Ergebnis ähnlich dem im Bericht ausfallen wird.

Gruß

Roland

Gruß
Roland
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 18-03-2018, 19:17:23
Hallo Roland

Danke für den Link. :good:
Die gewünschten Glasperlen 0.7 - 1.0 mm leider gerade nicht lieferbar.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 29-03-2018, 18:33:52
Hallo zusammen

Gerade habe ich folgenden Satz eines Anbieters von GKF/GPF Filter gelesen.
Zitat von: https://www.diskus-scheune-bilshausen.de/glaskugelfilter/
Hier geht es also um reine Mechanische Filterung......
Das ist eine klare und auch von mir nachvollziehbare Aussage. :good:
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Peter L. am 29-03-2018, 21:35:17
Hallo Ditmar,

Bakterien siedeln da, wo es Nahrung gibt und gute Siedlungsbdingungen gegeben sind, den Filter als rein mechanischen Filter zu bezeichnen, ist sicherlich nicht richtig.

Zitat
können auf den Glaskugeln nitrifizierende Bakterien wie Nitrosomonas und Nitrobacter hervorragend gedeihen, da sie nicht durch konkurrierende heterotrophe Bakterien und Sauerstoffmangel gehemmt werden. Ein intakter, starker, stabiler Biofilm, der die biologische Filtration realisiert, baut sich somit viel schneller und homogener auf.

Quelle:

https://calictus.com/glasfiltermaterial-teichhygiene-und-fischgesundheit

Gruss Peter
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 29-03-2018, 22:21:39
Hallo Peter

Zitat von: Peter
Bakterien siedeln da, wo es Nahrung gibt und gute Siedlungsbdingungen gegeben sind, den Filter als rein mechanischen Filter zu bezeichnen, ist sicherlich nicht richtig.
Grundsätzlich bin ich auch dieser Meinung wie ich ja schon beschrieben habe.
Aber dies ist in erster Linie eine Frage der Zeit.
Auf rauer Oberflächen lassen sich schneller Bakterien ansiedeln.

Genau die glatte Oberfläche der Glasperlen ist aber gerade das Argument der Befürworter damit sich nicht so schnell ein Biofilm auf den Glasperlen bildet.
Diese sehr widersprüchlichen Meinungen unter den Befürwortern machen das ganze Thema unglaubwürdig.

Wenn ein mechanischer Filter diese Keimreduzierung bewirken kann kann dies auch jeder andere guter mechanischer Filter auch.
Der beste mir bekannte mechanische Filter im Moment ist sicherlich ein Vliesfilter ( Rollomat ).
Ergo müsste er auch am besten eine Keimreduzierung ermöglichen.

Ist es die Biologische Leistungsfähigkeit des GPF dann kann jeder Biologischer Filter eine Keimreduzierung erreichen.
Als biologischer Filter ist der GPF allerdings ganz sicherlich nicht das effizienteste Filtersystem.

Also sollten sich die Befürworter erst einmal einig werden unter welcher Art der Filterung sie ihr System einordnen wollen damit man sauber Argumentieren kann.

So erscheint das ganze eher als suchen nach einem Argument für ein leicht zu säuberndes Filtermedium.
Dort sehe ich allerdings wirklich den größten Vorteil "ein leicht zu reinigendes Filtermedium".
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 30-03-2018, 08:28:42
Hallo zusammen

Noch ein Wort zum mechanischen GlasPerlenFilter.
Einen mechanischen Filter setzt man im üblichen und für mich logischen Ansatz als erste Filterstufe um den anfallenden Dreck vor dem nachgeschalteten Biofilter zu schützen.
So funktioniert jeder Topffilter aber auch jedes Filterbecken oder mir bekanntes Filtersystem.
Im Allgemeinen nutzt man dazu einen groben Schwammfilter/Watte/Vlies oder eine Filterpatrone die wir auf den Ansaugstutzen schieben.
Die effektivste Art Dreck vor dem Biofilter schützen ist sicherlich der schon oft erwähnte Vliesfilter auch „Rollomat“ genannt.

Wenn man nun aber den GPF hinter den Biofilter schaltet also anstelle der Klarkammer muss dies ja einen anderen Grund haben warum er als „rein mechanischer Filter“ nicht wie gewöhnlich als erste Filterstufe eingesetzt wird.

1.   Der GPF ist als „rein mechanischer Filter“ gar nicht so effektiv denn er wäre zu schnell dicht. ( verblocken )
2.   Der vorgeschaltete Biofilter ist so ineffektiv das er noch so viel
        Dreck durchlässt um einen mechanischen Filter in dem Fall einen GPF nachschalten zu müssen um die Reste des durchgelassenen Dreckes abzufangen.

Beides keine sehr beruhigende Gründe für mich einen GPF einsetzen zu müssen.

Der GPF ist überlegenswerte Alternative zum Sandfilter nicht mehr und wohl auch nicht weniger durch seine durchaus positive Rückspüleigenschaft.

Ihm aber wundersame Keimreduzierung gegenüber anderen Filtersystemen zuzuschreiben soweit würde ich nun nicht gehen wollen.
Zumindest nicht mehr als jedes anderes gut geplantes Filtersystem.

Eine hohe Keimbelastung setzt immer und in jedem Fall schlechte Haltungsbedingungen voraus.
Also ist dort anzusetzen und nicht mit wundersamen Filtersystemen die schlechten Bedingungen im Aquarium zu kaschieren.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Kaiser am 30-03-2018, 10:48:55
Eine hohe Keimbelastung setzt immer und in jedem Fall schlechte Haltungsbedingungen voraus. Also ist dort anzusetzen und nicht mit wundersamen Filtersystemen die schlechten Bedingungen im Aquarium zu kaschieren.

Hallo Ditmar,

bei dieser Aussage gehe ich davon aus, dass du also generell auch den Einsatz von UV-Klärern verdammst. Weil ein perfektes Filtersystem in Kombination mit optimalen Haltungsbedingungen die Keimbelastung kontrollieren muss. Ist meine Schlussfolgerung richtig?

Ich denke in der Realität ist es aber nunmal so, dass nicht jeder diese optimale Kombination von Filtersystem und Haltungsbedingungen hinbekommt. Auch würde ich nicht davon ausgehen, dass jeder Benutzer eines GKF generell eine (zu) hohe oder gar schädliche Keimbelastung hat. Die meisten werden wahrscheinlich einfach versuchen, die Keimbelastung von einem OK-Niveau noch etwas weiter zu reduzieren. Ich kann nichts verwerfliches darin sehen.

Selbst wenn der GKF nun wie du unterstellst, die Keimbelastung tatsächlich NICHT reduziert, so tut man seinen Tieren ja trotzdem nichts schlechtes wenn man diese zusätzliche Filtereinheit in sein System einbindet. Und so kann den Nutzern eines GKF natürlich sagen, ihr merkt es nicht aber das Ding wirkt gar nicht keimreduzierend. Was sich aber nicht so schön liest, ist die Behauptung, wer was gegen die (hohe) Keimbelastung macht, der hat schlechte Haltungsbedingungen.

Vielleicht habe ich deine Ausführungen falsch verstanden. Aber es fühlt sich halt eben so an, wenn man deine Argumentation hier verfolgt.

Gruß, Kai
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 30-03-2018, 12:02:59
Hallo Kai,

man sollte hier durchaus etwas differenzieren:
Kämpft man mit welchen Methoden auch immer gegen Symptome an, sind UV-C und Ozon sicherlich der falsche Ansatz!
Diese - u.U. durchaus hilfreiche Technik - dazu zu missbrauchen Überbesatz, mangelnde Hygiene, falsche Fütterung, etc. zu kaschieren, ist tatsächlich daneben. Wer es auf normalem Weg nicht schafft eine hygienische Haltung und adäquate Filterung zu gewährleisten, sollte sich umfangreich den Themen Wasserchemie, Filtertechnik und -biologie und Besatzdichte sowie natürlicher Fütterung auseinandersetzen.
Jedes technische Hilfsmittel, das die selbstgemachten Probleme kaschiert, verlagert das Problem nur. Und irgendwann kommt dann die „Keule“ und das Gejammere ist groß...

Setzt man diese Hilfsmittel jedoch dann ein, wenn alles rund läuft, um die Haltungsbedingungen noch weiterzu optimieren, wie ich das in meinem Beitrag über Biotop-Aquaristik ausgeführt habe, ist dagegen nichts zu sagen.

Aber: Man sollte wissen was man tut und warum etwas genau so funktioniert und nicht einfach irgendwelche widersprüchliche Behauptungen raushauen und die Leute für dumm verkaufen. Denn dumm ist nur der, der unbelegten Aussagen blind vertraut ohne sie zu hinterfragen!
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Kaiser am 30-03-2018, 12:27:03
Hallo Norbert,

wie gesagt, ich kann nachvollziehen dass man die Wirksamkeit des GKF anzweifelt. Mich wundert halt nur, wenn man dessen Einsatz damit gleichsetzt, dass man nichts versteht von den Zusammenhängen oder man anderweitig kein vernünftiges Wasser hinkriegt. Vielleicht bezieht ihr euch auf Aussagen, die ich nicht kenne. Ich habe jedenfalls noch nirgends rausgelesen, dass der GKF als Notlösung zur Korrektur von schweren Haltungsfehlern eingesetzt wird. Dazu ist er sicher auch gar nicht geeignet - da bin ich dann wieder bei euch.

Gruß, Kai
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Kaiser am 30-03-2018, 12:32:12
Setzt man diese Hilfsmittel jedoch dann ein, wenn alles rund läuft, um die Haltungsbedingungen noch weiterzu optimieren, wie ich das in meinem Beitrag über Biotop-Aquaristik ausgeführt habe, ist dagegen nichts zu sagen.

Genau davon bin ich bisher ausgegangen zumal es ja eher nicht die totalen Aquaristik Neueinsteiger sind, die sich damit beschäftigen.

Gruß, Kai
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Ditmar am 30-03-2018, 12:57:15
Hallo Kai

Zitat von: Nobby
Setzt man diese Hilfsmittel jedoch dann ein, wenn alles rund läuft, um die Haltungsbedingungen noch weiter zu optimieren, wie ich das in meinem Beitrag über Biotop-Aquaristik ausgeführt habe, ist dagegen nichts zu sagen.
Dem stimme ich voll und ganz zu. :good:

Denn ich behaupte ja auch es gibt keine Überfilterung.
Ich habe auch nichts gegen UV-C habe selbst einen 36W und 24W im Schrank liegen.
Ist der Bedarf vorhanden soll man ja auch die Mittel in greigbare Nähe haben.
Also bei Zuchtanlagen sind UV-C wahrscheinlich durch nichts besseres zu ersetzen.

Ich möchte den GPF nicht verteufeln sondern lediglich auf eine realistich einschätzbare Ebene stellen.
Wer das Teil einsetzen möchte schadet keinesfalls seinen Tieren er soll nur keine Wunder erwarten , mehr möchte ich gar nicht aussagen.

Das was man dem GPF nachsagt macht jeder Sandfilter genauso gut.
Nocheinmal nur die Rückspülung sprich Reinigung erschließt sich mir als echter Vorteil.
Ein Sandfilter ist ein Langsamfilter also mit einer maximalen Steigung von 2cm/Min dann hat er seinen größten Reinigungseffekt.
Genau so sollte man allerdings auch den GPF betreiben um ihn wirklich wirksam betreiben zu können.
Wird er aber wesentlich stärker mit wasser durchspült wird sein großer Vorteil umgekehrt , nämlich die Rückspülung zum Nachteil.
Der Dreck wird einfach zum Ausgang durch gespült da dem Wasser zu wenig Wiederstand entgegengesetzt wird.

Einfaches logisches denken verhindert jede Werbemeldung leichtgläubig an Wahrheit an zu nehmen.
Unsere Leichtgläubigkeit ermöglicht es erst auch aus der Tierhaltung ein Millarden Geschäft zu generieren.
Es gibt einem allerdings auch die Chance positive Seiten zu erkennen und gegebenenfalls für sich nutzbar zu machen.
Titel: Re: Glasperlenfilter
Beitrag von: Norbert Koch am 30-03-2018, 13:15:59
Hallo Kai,

... Mich wundert halt nur, wenn man dessen Einsatz damit gleichsetzt, dass man nichts versteht von den Zusammenhängen oder man anderweitig kein vernünftiges Wasser hinkriegt....

Das tun wir ja gar nicht. Das Einzige was uns quer im Magen liegt ist, das man hier eine geradezu wundersame Wirkung zu beschreiben versucht ohne Fakten zu liefern. Die Hintergründe, warum ein Wasser nach dem Glasperlenfilter besser sein kann hatten wir versucht aufzudecken; er fitert mechanisch, wie jeder Filter irgendwann auch biologisch und dort, wo weniger Abbauprodukte im Wasser übrig sind, herrscht auch ein geringerer Keimdruck. Das ist aber kein Wunder, sondern einfach die Funktionsweise eines Filters. Das bekomme ich selbst mit Filterwatte hin...

Und die angebliche Einsparung gegenüber einem modernen und effizienten UV-C-Klärer fällt so gering aus, das dieses Argument genauso wie die angebliche Oberflächenionisierung denjenigen gefallen wird, die auch daran glauben, dass man mit Magnetspulen um die Wasserleitung das Wasser enthärten kann.

Lediglich diese Arroganz bar jedes Wissens ist es, die uns das Thema so lächerlich erscheinen lässt.

Der Filter mag - wie so viele andere auch - seinen Zweck erfüllen; aber er ist weder ein Wunder, noch das Patentrezept gegen Keimdruck!

Nachtrag:
Bezüglich der Energie-Effizienz eines UV-C-Klärers: Mein Eheim Reeflex 800 hat eine Leistungsaufnahme von 11 Watt und entspricht in der Leistungsfähigkeit einem 20 Watt-Gerät älterer Bauart.
Bei einem UV-C-Klärer „verpuffen“ rund 40% der Energie; der Rest erzeugt Abwärme und entlastet so die Aquarienheizung. Das heißt ich verprasse mit meinem UV-Gerät etwas weniger als 11,- € pro Jahr.
Dagegen müsste man den Mehrverbrauch der Pumpe durch den höheren Widerstand druckseitig rechnen. Ich denke, das nimmt sich unterm Strich nicht viel. Bleiben also die Kosten für ein neues Leuchtmittel alle 12 Monate; die hat man beim Glasperlenfilter natürlich nicht. Aber wenn ich bei dieser ganzen Osmosefilterung den technidchen Gesamtaufwand, die Harze und die Chemikalien zur Regenerierung sehe, lache ich herzhaft darüber, wenn sich jemand über diese 20,- € pro Jahr einen Kopf macht...