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Thema: Glasperlenfilter  (Gelesen 16999 mal)

Offline Ditmar

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #30 am: 16-03-2018, 21:10:10 »
Hallo Roland

Ok , ich hatte in der Tat beim durchlesen der zig Seiten verstanden das der Entkeimungseffekt wegen dem Biofilm auf den Glasperlen erreicht wird.

Wenn du allerdings der Meinung bist das der Entkeimungseffekt alleine auf der mechanischen Reinigungsfähigkeit sich Erklärung bin ich schon etwas erstaunt.

Richtig ist wo kein organischer Dreck ist hilft dies den Keimdruck in Grenzen zu halten.
Herkömmliche Filter und dazu gehört auch der GPF spülen den Dreck immer in Richtung Ausgang.
Entweder spülen sie den Dreck wieder ins Becken oder sie setzen sich zu.
Das zurückspülen ins Becken wird gerne durch feine Filterwatte verhindert bzw. gebremst.
Es ist also immer ein Kompromiss zwischen dem zusetzen ( Sandfilter ) und dem durchlassen des Dreckes ( GlasPerlenFilter ).

Nur der Vliesfilter entgeht diesem Kompromiss da er den Dreck auf eine Rolle abtransportiert.
Rein mechanisch gibt es meiner Ansicht daher nichts besseres als einen Vliesfilter.

Mein Fazit:
Eine effiziente mechanische Filterung kann nur funktionieren wenn man die Durchflussmenge messen kann und sich klare Toleranzen setzt und diese natürlich kontrolliert.
Ansonsten läuft man in die eine oder andere Falle.
Rückspülung bzw. Zusetzung durch den Dreck
Beides ist schlecht was die Keimreduzierung angeht.

So gesehen bleibt wiederum nur der Vorteil bei dem GPF in der leichteren Rückspülung gegenüber anderen mechanischen Filtermaterial.
Eine bessere Keimreduzierung gegenüber anderen Filtermaterialien kann man keinesfalls davon ableiten.
Gruß Ditmar
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Offline Peter L.

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #31 am: 16-03-2018, 23:30:53 »
Hallo Ditmar, hallo zusammen,

meiner Meinung nach ist der GPF zugleich ein mechanischer und biologischer Filter. In meinem ersten Filterbecken, so 1980 hatte ich Kies als Filtermaterial, Kies oder Sand arbeitet nach dem gleichen System wie der GPF.

Das er als mechanischer Filter fungiert, kann man ja gut erkennen, es setzt sich organisches Material auf der dem Filtermaterial ab und wo Organik ist, bilden sich auch Bakterien und Bakterienfresser, wie Ciliaten, Amöben oder Flagellaten. In dem Filter organisiert sich die ganze Palette von Kleinstlebewesen.

Das am Auslauf vom GPF am Ende keimfreies Wasser rausläuft liegt meiner Meinung nach daran, dass durch die Säulenhöhe der Filtersäule ein langes dichtes Filterbett ensteht, am Ende von diesem Bett ist eben kaum noch Organik vorhanden und die Bakterien haben nichts mehr zum Fressen und wo nichts zum Fressen ist, sind auch keine Mikroorganismen. Durch das regelmäßige Rückspülen vom Filter wird die abgesetzte Organik wieder entfernt und ein Verkeimen verhindert.
Einen großen biologischen Filteranteil im Aquarium hat der Sandboden, der wird nur als solcher oft nicht wahrgenommen, nur wenn man ihn austauscht, ist man überrascht und hat auf einmal Nitrit im Aquarienwasser.
Gruß Peter
 

Offline Jörg Gottwald

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #32 am: 17-03-2018, 08:49:34 »
Hallo Peter
also mal ganz  zurück: am Ende ist keine Organik mehr vorhanden, dadurch haben Bakterien nichts mehr zu fressen und es entsteht ein keimfreies Wasser?  Was ist den keimfreies Wasser ?
mfg
jörg
 

Offline Ditmar

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #33 am: 17-03-2018, 09:08:58 »
Hallo Peter

Wie ich ja schon einmal ausgeführt habe ist jeder mechanische Filter nach einer gewissen Standzeit auch ein Biofilter.
Aber auch jeder als Biofilter konzipierte Filter fängt immer als Mechanischer Filter an bevor er zum eigentlichen Biofilter wird.

Damit sind wir wieder an der Anfangsfrage.
Ein GlasPerlenFilter fängt als Mechanischer Filter an wie jeder andere Filter auch.
Er wird ein Biofilter wenn man ihm die Zeit lässt und nicht vor Ablauf Rückspült.

Der Vorteil ist klar seine leichte Reinigung durch die Rückspülung.
Dieses Prinzip beherrscht auch ein moderner Topffilter wie ein Fluvial.

Die Frage stellt sich mir immer noch was macht die glatten Glasperlen so effizient.
Es widerspricht jeder Logik das erstens an einer glatten Oberfläche mehr haften soll einmal mechanisch gesehen und zweitens an einer glatten Oberfläche und damit wesentlich kleineren Oberfläche sich mehr Bakterien ansiedeln könnten.

Durch die Spülung verhindert man eine Verkeimung das ist wiederum logisch.
Durch die glatte Oberfläche steigt aber der Dreck schneller nach oben was eine lange Standzeit verhindert und somit die Biologische Möglichkeit begrenzt ist.

Eine Verkeimung wiederum findet nur statt wenn die Oberfläche auf denen die Bakterien sich ansiedeln können nicht groß genug ist um alle anfallenden Abfallstoffe restlos zu "Verbrennen". Es kommt zur verschlammung.

Richtig ist und von mir auch schon öfter erwähnt das jeder "toter" Gegenstand in einem Aquarium eine potentielle Ansiedelungsfläche darstellt.

Als ich meine "Back to Nature Amazonas" damals im neuen Becken ohne Wasser beim aufstellen berührte war ich sehr überrascht das die Oberfläche so rau wie Schmirgelpapier war.
Damals war mir nicht bewusst was für ein extreme Vorteil sich daraus entwickeln würde.
Auch mit der Aussage des Herstellers "Diesen Rückwand mit diesen Biofilter werden sie niemals reinigen müssen bei einem moderatem Besatz".
Ich fand es damals als ziemlich dreiste Werbeaussage. :hmm:

Aber erst nach Jahren verstand ich welch riesige Oberfläche ich den Bakterien anbiete um alle Abfallstoffe restlos verbrennen zu können.

Damit bleibe ich bei meiner Meinung das eine glatte Oberfläche zwar Reinigungstechnisch einen Vorteil bringt allerdings mit dem Nachteil oder besser der Nebenwirkung einer erheblich schlechteren Biologischen effizients.

Wenn Platz keine Rolle spielt kann man diesen Nachteil natürlich mit schierer Größe/Menge entgegenwirken.
Aber wer hat diesen Platz in der Aquaristik schon.
Wahrscheinlich ist hier der Erflog der Glasperlen im Teichbereich zu erklären.
Die Besatzdichte ist hier erheblich besser als im Aquarium.
Platz für ein großes Filtersystem das leicht zu pflegen ist ebenfalls vorhanden.

Mein Fazit:
Nicht alles lässt sich immer aus dem Industriebereich oder Teichbereich auf ein Aquarium herunter rechnen. 
Gruß Ditmar
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Offline Ditmar

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Re: GlasPerlenFilter = GPF
« Antwort #34 am: 17-03-2018, 09:19:32 »
Hallo zusammen

Da ich gerade den Hinweis auf einen modernen Topffilter gemacht habe würde ich jedem GlasPerlenFilter Fan einen Tipp geben wollen.

Legt am Ausgang der GPF also auf die Glasperlen ein schneeweißes Vlies.
Verfärbt sich dieses wisst ihr der Dreck ist oben angekommen und ihr könnt mir der Rückspülung beginnen.

Wie ich jetzt gelesen habe wird hier die Säule abgebaut und an eine Wasserleitung in entgegengesetzter Richtung durchgespült.
Also doch nicht so vollautomatisch wie das einige gedacht oder angedacht hatten.
Diese Art der Reinigung ist dann aber nicht mehr weit von einer Topffilterreinigung eines Fluvial weg.

Übrigens:
Mein Quarzsandboden entspricht der gewünschten Glasperlen Körnung von 0.7 - 1.0 mm was allerdings einer nicht so ganz glatten Oberfläche entspricht. :zwinker:
« Letzte Änderung: 17-03-2018, 09:26:15 von Ditmar »
Gruß Ditmar
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Offline SOTO

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #35 am: 17-03-2018, 09:53:42 »
Zitat
Legt am Ausgang der GPF also auf die Glasperlen ein schneeweißes Vlies.
Verfärbt sich dieses wisst ihr der Dreck ist oben angekommen und ihr könnt mir der Rückspülung beginnen.

Hi Ditmar,
Ich betreibe nur einen Sandfilter aber sollte hier egal sein. In erster Linie habe ich den Sandfilter um Harze frei von Verunreinigung zu halten.

Deinen Tip kann ich nicht richtig nachvollziehen. Die Flussrichtung ist doch vom kurzen Rohr durch den Sand und über das lange Rohr hinaus.

Wie hast du vor die Glasperlen zu testen? Freue mich schon auf deinen ersten Erfahrungsbericht samt Messungen.
Mit freundlichen Grüßen/ best regards

Tobias
 

Offline Ditmar

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #36 am: 17-03-2018, 10:20:19 »
Hallo Tobias

Wahrscheinlich habe ich mich nicht klar ausgedrückt. :verlegen:
Das Vlies oder sehr feine Watte am Ausgang des Filters legen um zu erkennen ob Dreck durch den kompletten Filter hindurch gekommen ist.

Wenn ich an einen Liter Glasperlen 0.7 .1.0 mm komme werde ich den BioPower in der Klarkammer füllen.
Der BioPower hat ca. 7cm Durchmesser und ist ca. 50cm hoch.
Er ist normal mit Zeolith gefüllt und läuft mit ca. 750L/h
Das Wasser wird von unten angezogen durch das Filtermaterial.
Unter dem Pumpemkopf ist ein weißer feiner Schwamm der mit den Verschmutzungsgrad anzeigt.
Reinigen kann ich alle Kammern durch Rückspülung unter einem Wasserhahn.
Mache ich das in eine weiße Wanne kann ich die Filterleistung sehr gut beurteilen.
Gruß Ditmar
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Offline lele180202

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #37 am: 17-03-2018, 11:08:55 »
Hallo Ditmar
Der GPF hat Kupplungsanschlüsse. Ausbauen braucht man den nicht,man sollte bei der Installation nur dran denken,mit 2 Kugelhähnen am besten zu arbeiten.  Diese dann schließen, Schlauch ab und anklicken,in den Garten legen oder wo auch immer und dann Wasser marsch. Ich weiß jetzt noch nicht,ob man den auch einfach mit dem Aquariumwasser rückspülen kann,ob der Druck dann ausreicht. Wenn ja, kann man es ja auch bequem mit dem Wasserwechsel verbinden. Und da ich neben meinem 120er Filterbecken im Unterschrank noch Platz habe,kommt da ein GPF hin,neben dem Nitratfilter. Eines wird dabei aber bestimmt erreicht und zwar das,das mein Gewissen beruhigt wird :optimist:, denn Schaden anrichten kann er nun glaub ich nicht.
Ich spreche jetzt mal als absoluter Laie,Anfänger,Nixwisser, bin ich auch,hab damit aber mal so gar kein Problem.
Wenn dann hier so Aussagen fallen mit dem richtig umrühren des Wasser(ist es links rum oder rechts rum?ich weiß es nicht ), dann ist es wohl besser,diesen Thread zu schließen.
Hier treffen 2 unterschiedliche Meinungen frontal aufeinander. Und gerade als Laie steht man quasi noch ahnungsloser da,als vorher.
Da hilft dann doch leider oder wie auch immer nur das gute alte Sprichwort,probieren geht über studieren.
Ich nehme immer noch gerne mein Lieblingssprichwort dazu, viel hilft viel  :laugh2: :optimist: :cheers:
Beziehe das jetzt aber nur auf die Filtermasse.
In diesem Sinne
MfG Oliver ​
 

Offline Ditmar

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #38 am: 17-03-2018, 11:19:13 »
Hallo Oliver

Zitat von: Oliver
Da hilft dann doch leider oder wie auch immer nur das gute alte Sprichwort,probieren geht über studieren.
Dagegen spricht auch garnichts wenn selbst ich dazu bereit bin.

Ich streite keinesfalls die grundsätzliche Wirksamkeit sondern lediglich deren Effizients gegenüber den bewärten Filtermaterialien.

Wer das also testen möchte soll dies ruhig machen.
Einen negative Wirkung sehe ich in keinem Fall sonst würde ich mich nie darauf einlassen.

Gruß Ditmar
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Offline lele180202

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #39 am: 17-03-2018, 11:30:50 »
Hallo Ditmar
Ok, bei dir merkt man auch,das du eher neugierig bist,sogar testen willst. :optimist: :peace1:
Das schlimme an der Sache ist,ich komme immer noch nicht zum testen,mein neues Becken brauch einfach zu lange  :'( :'( :bad:
MfG Oliver ​
 

Offline Jörg Gottwald

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #40 am: 17-03-2018, 17:25:22 »
Hallo Oliver
ich denke nicht, denn den kann man schlecht in ein BTN Filterystem einbauen. Aber die Hoffnung stirbt gewöhnlich zuletzt.
mfg
jörg
 

Offline lele180202

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #41 am: 17-03-2018, 18:02:30 »
Hallo Jörg
Ob das bei Ditmars BTN Filter geht,weiß ich nicht. Ditmar selber hat es ja aber ins Auge gefasst, da etwas zu testen,kam ja nicht von mir.
MfG Oliver ​
 

Offline Ditmar

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #42 am: 17-03-2018, 18:29:10 »
Hallo zusammen

Ich teste kein AWAB sondern lediglich die effizients der GPF.
Dies geht auch recht einfach und vor allem nachvollziehbar.
Bei mir läuft es seit Jahren sehr kontinuierlich ab ohne Eingriffe ins Biotop.
Das ganze kann ich auch Messtechnisch nachweisen.

Der BioPowerFilter den ich im letzten Post beschrieben habe steht dort schon seit Jahren in der Klarkammer hinter der BTN.
In der Klarkammer ist 5cm Siporax am Boden.
Darauf steht der BioPowerFilter.
Ansonsten sind nur noch eine der zwei Titanheizer und die drei Permanentsonden pH , LW und Redox.
Ich messe einfach die Zeit in der sich das Vlies am Abschluss zur Pumpe verfärbt.
Damit weiß ich ob und wann der GPF den Dreck durchlässt.
Das selbe kann ich mit Siporax und Zeolith machen.
Damit habe ich einen direkten Vergleich zwischen drei Filtermaterialien zumindest was die mechanische Filterleistung angeht.
Bei der Messung der Keimreduzierung wird es schwieriger und vor allem Zeitaufwendiger.

Sollte allerdings der GPF bei der mechanischen Leistung im Vergleich durchfallen und davon gehe ich von meiner Logik/Argumentation aus ist der Test für mich eh am Ende.
Denn wenn die mechanische Leistung im Vergleich schlechter sein sollte kann die Biologische Leistung niemals besser sein.
Gruß Ditmar
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Offline curiperaroland

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #43 am: 17-03-2018, 20:56:56 »
Hallo Ditmar,

Siporax ist speziell für die biologische Filterung entwickelt und Sand oder z.B Glaskugeln für die mechanische Filterung. Was bringt dir dann dein Vergleich? Jedes dieser Filtermedien hat sein spezielles Milieu und in diesem Fall ist es auf der Verpackung nachzulesen.
Da die Keimbelastung ein messbarer Faktor ist, wäre es interessant zu Wissen wie hoch sie durchschnittliche in deinem Becken ist und wie sie sich zwischen den Wasserwechseln verändert. Diese Messreihe könnte man nach z.B. dreimonatigem Einsatz der Glaskugeln wiederholen. Auf diese Weise könnte man ein aussagekräftiges Resultat erarbeiten.
Peters Aussage zu Säulenhöhe, Filterbett halte ich für wichtig da ein gleichmäßiges durchströmen des Filtermediums gewährleistet sein muss.

Wie misst du die Keimdichte? Gibt es da ein Tool von GHL oder anderen Herstellern?

Gruß

Roland
 

Offline Peter L.

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Re: Glasperlenfilter
« Antwort #44 am: 17-03-2018, 21:31:44 »
Hallo Jörg und Ditmar,

Hier mal was zu Thema von Norbert Dörre zum Glaskugel- bzw. Sandfilter, ich hoffe, es hilft euch weiter:

Zitat
Bei einer Wasser-Fließgeschwindigkeit von rund 2 cm pro Minute wird selbst Nitrat von den aneroben Bakterien zerlegt, so daß der Stickstoff molekular als Gasbläschen an die Oberfläche steigt. Jedenfalls ist dies meine langjährige Erfahrung. Während beim Mattenfilter die Substratdicke nicht größer als 10 cm sein darf und die Oberfläche der Matte möglichst groß sein muß, verhält es sich beim Sandfilter gerade umgekehrt. Das Verhältnis von Querschnitt und Höhe der Sandfüllung sollte beim Sandfilter etwa 1 : 4 betragen. Der Durchsatz durch das Sandfilter sollte etwa 10% des Durchsatzes durch das Mattenfilter betragen. Die Dimensionierung geschieht beim Sandfilter wie beim Mattenfilter über die Kontaktfläche mit dem Wasser (hier: Querschnitt der Sandfüllung). So ergibt sich z.B. bei einem Rohrdurchmesser von 30 cm eine Länge von 120 cm. Beide Maße beziehen sich auf die reine Sandfüllung. Da im Beispiel die Querschnittfläche PI * 15cm² = 700 cm² beträgt und eine Strömungsgeschwindigkeit von 1 cm / Minute gefordert ist, erhalten wir einen Wasserdurchsatz von

2 cm / Minute * 700 cm² / Minute = 1400 cm³ / Minute ~ 1,5 Liter / Minute.

Die Wassermenge wird über die Pumpendrosselung so eingerichtet, daß sie den Wasserspiegel im Sandfilter um rund 2 cm / Minute steigen läßt. Dazu reicht eine kleine Umwälzpumpe völlig aus. Ein Sandfilter-Exemplar, bei dem die Wassereispeisung mit einem Druck von nur 0,2 Bar von unten erfolgt, habe ich für ein größeres Aquarium zum Nachfiltern des Osmose-Spülwassers konstruiert. Das Sandfilter ist aber genausogut für den Betrieb im Nebenstrom oder, bei entsprechendem Querschnitt , sogar im Hauptstrom für direkte Einspeisung des Aquarienwassers geeignet. Dabei ist es unkritisch, ob der Druck bei 0,1 Bar oder bei 5 Bar liegt. Die Konstruktionszeichnung nebst Rückspülungselektronik und Foto steht ebenfalls zur Verfügung. Die Rückspülung ist nur dann notwendig, wenn sich die Einspeisungsseite des Sandfilters aufgrund von Übermengen an Fäkalien zusetzen sollte. Dies ist jedoch selbst bei stark überbesetzten Aquarien nicht zu befürchten und noch einen text :Sandfilter haben in der Aquaristik nur eine geringe Bedeutung erlangt, weil ihr Betrieb aufwendig ist und die Abmessungen relativ groß sein müssen. So sollte sein Querschnitt dergestalt bemessen sein, daß die Fließgeschwindigkeit nicht höher als 2 cm pro Minute wird. Die Sandschicht sollte eine Höhe von mindestens einem Meter besitzen, damit der mechanische Filtereffekt optimal wird und trotz Druckbetrieb garantiert eine anaerobe Zone entsteht. Das folgende Beispiel zeigt einen nachbausicheren Sandfilter, der die Funktion hat, das von der Osmose zurückfließende Spülwasser nochmals nachzufiltern, um eine höchstmögliche Redundanz (Störunanfälligkeit) in der Wasserqualität zu erzeugen. Er könnte aber genausogut auch im Nebenstrom zu einem normalen Filter angeschlossenwerden. Bei entsprechender Dimensionierung ist der Betrieb sogar im Hauptstrom mit bestem Erfolg möglich.

Der Sandfilter hat in meinem speziellen Fall die Aufgabe, das bereits vorgefilterte Schmutzwasser weitestgehend zu entkeimen und alle Rückstände im Sandsubstrat zu binden. Sandfilter sind in der Aquaristik wenig verbreitet. Es gibt sie in verschiedenen Bauformen. In der abgebildeten langgestreckten Form ohne mechanische Verwirbelung der Sandmasse müssen sie unter Druck betrieben und in regelmäßigen Abständen auf der Einlaßseite gespült werden. Der Wasserdruck kommt für den geringen Durchsatz von kleiner als 2 cm pro Minute in ausreichender Höhe über den Druck am Ausgang einer Osmosemembrane. Ansonsten muß eine kleine Pumpe verwendet werden, die einen Druck von rund einem Bar erzeugen kann.
Gruß Peter