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Diskussionsforen => Allgemeine Diskussionen / Probleme => Thema gestartet von: whiteeagle am 08-05-2011, 20:15:24

Titel: Fragen zur Zucht...
Beitrag von: whiteeagle am 08-05-2011, 20:15:24
Hallo,

So dann mal los mit den weiteren Fragen...

Im großen Becken hatte sich ein Pärchen gebildet, einer meiner alten Böcke aus eigener Zucht, sowie aus einer Beckenauflösung ein Pigeon Weib.
Sie hatten bereits mehrmals erfolgreich abgelaicht, aber sobald die Jungen geschlüpft waren, hatten diese natürlich keine Chance mehr.
Ich habe die beiden in ein 250iger Becken, (100x50x50), welches ansonsten nur von einer Gruppe junger L270 bewohnt wird.
Das Becken ist gut bepflanzt, auch viele Schwimmpflanzen, gefiltert wird über einen Fluval 304, mit Vorfilter (große Schaumstoffpatrone 50x10x10 mit Hohlrohr, darin der Aussenfilteransaugkorb)
Damit habe ich natürlich schonmal viel falsch gemacht, denn das Becken war so eher dunkel..., die Pigeondame ist mir Ruß...evtl auch noch etwas zu jung...
Die ersten Versuche gingen erstmal schief, beim 4. Anlauf dann der Erfolg.
Natürlich wurden so die Elterntiere nach dem Schlüpfen und Aufbrauchen des Dottersacks erstmal kaum angeschwommen, die Jungen waren eher an den Scheiben auf Futtersuche, habe deshalb mehrmals täglich etwas flüssignahrung eingebracht, nach und nach wurden dann die Elterntiere angeschwommen...
Als die Eltern begannen die Kleinen mit durchs Becken zu nehmen, die Kleinen immer freier umherschwammen, begann ich mit Artemia, inzwischen, wo die Kleinen etwa 1,5 cm messen, gebe ich zerriebene Flocken und zerriebenes Granulat.

So, nun bin ich mal gespannt, was ihr davon haltet, Zucht in einem solchen Becken, können die Jungen die Anfangsfehler jemals aufholen, bzw. haben sie überhaupt dadurch ernsthaft Schaden nehmen können?

(http://img683.Bitte beachten: Keine externen Bildhoster erlaubt!/img683/9316/dsc2130.jpg)
Titel: Re:Fragen zur Zucht...
Beitrag von: Olli am 08-05-2011, 20:50:54
Hi Eagle (wie heisst Du denn jetzt eigentlich),

ich sag jetzt nur mal kurz aus Sicht eines "Hobbyvervielfältigers" mit aktuellem Nachwuchs was dazu, der vor einigen Monaten hier die selbe Frage stellte.

Auch wenn Dir jeder mit Erfahrung sagen wird, dass er allein schon das Paar nicht angesetzt hätte und die Tiere für ihr Alter zu klein sind, sage ich Dir aus eigener Erfahrung dass da trotzdem noch was halbwegs vernünftiges draus werden kann. Mal abgesehen davon finde ich es schon beachtlich, dass Du überhaupt in dieser "Umgebung" so weit gekommen bist.

Ich würde als erste Maßnahme jetzt die Kleinen von den Eltern trennen und in ein separates Becken setzen. Die haben jetzt schon die richtige Größe um an SV2000 (Jungtiervariante!) zu gehen und dann mästest Du sie die nächsten Wochen mit entsprechend hohen Wasserwechselintervallen. Wenn sie erst einmal eine vernünftige Größe von ca. 7-8 cm haben, kannst Du sie ja wieder umsetzen.

Also etwas aufholen können die sicher noch, aber umso wichtiger ist es jetzt, dass Du sie hierbei auch unterstützt.

LG
Olli


Titel: Re:Fragen zur Zucht...
Beitrag von: whiteeagle am 08-05-2011, 21:22:47
Hallo,

Danke, so ähnlich habe ich mir es auch schon gedacht, aber was ist daran verwunderlich, dass es in der Umgebung klappen könnte?

Natürlich werden weniger Jungfische durchkommen als in einer normal halbwegs sterilen Zuchtumgebung, die man als Züchter normal hat.
Aber wie sieht es in der Natur aus?
Natürlich ist dort die Auslese noch viel härter, aber was spricht nun wirklich gegen die Umgebung des Beckens?

Ich möchte ja sowieso nicht Hunderte von Jungfischen groß ziehen, jedenfalls momentan nicht.

Die Jungen zu trennen wäre das einfachste, ich könnte das Paar einfach wieder ins Gesellschaftsbecken tun.

Warum wäre eine Trennung jetzt von Nöten, bzw. sinnvoll?
Titel: Re:Fragen zur Zucht...
Beitrag von: MikeSt am 08-05-2011, 21:23:04
Ganz ehrlich?

In einer Zeit, in der die Diskusvermehrung  - ohne Beachtung der Qualität – keine ernsthafte Herausforderung mehr darstellt, gibt es für mich nichts Spannenderes, als eine solche Vermehrung, wie du sie gerade durchführst. Unter halbwegs natürlichen Bedingungen und nur mit der notwenigsten Hilfe des Halters, ist dies etwas, was in der Tat öfter probiert werden sollte.
Aber, ich wäre nicht ich, wenn ich nicht zumindest etwas an Verantwortung fordern würde. Wenn Befische nicht die natürliche und somit sicher auch notwendige Selektion vornehmen, obliegt diese Verantwortung dem Halter. Das bedeutet, bei Erkennen von wirklichen Fehlern – Fehlern im Sinne von Missbildungen usw. – sollte der Halter eingreifen und die natürliche Auslese übernehmen. Dir restlichen Tiere werden sicher von ganz besonderer Bedeutung sein, da der Bezug zu einer Handvoll, beinahe natürlich aufgezogener Tiere größer ist, als bei einer sterilen Massenvermehrung.
Stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach der Qualität. Wachstumseinbußen, erlangt auf diese Weise, sind nicht vererbbar. Ausschlaggebend ist das Potential der Eltern. Selbst mit Nachzuchten kann man wieder gute Ergebnisse erzielen, wenn auch eine Zucht mit zurückgebliebenen Tieren nicht erfolgen sollte. Darüber hinaus mögen Formfehler bei einigen von uns vielleicht nicht akzeptabel sein. Es gibt aber viele Halter, die nur ein Becken haben und sich vielleicht freuen würden, vielleicht nicht ganz so gut geformte, dafür aber gesunde Tiere für etwas Futtergeld zu bekommen.

Und…zumindest auf dem Foto  sehen die Jungen gar nicht mal so schlecht aus. Lass uns weiter an ihrer Entwicklung teilhaben.

Grüße,

Mike


Titel: Re:Fragen zur Zucht...
Beitrag von: whiteeagle am 08-05-2011, 21:39:28
Hallo,

So, ich habe jetzt auch mal Ollis Thread durchgelesen, da sind ja auch einige nützliche Tips dabei... Vielen Dank

Dann werde ich das mal so weiterverfolgen, und Euch auf dem Laufenden halten, die kleinen sind jedenfalls eine muntere Rasselbande, bin selbst mal gespannt was dabei herauskommt...

Einen solchen Versuch mit diesen Elterntieren würde ich sicher nicht mehr wiederholen, aber da die Kleinen nun mal da sind, werde ich versuchen das Beste daraus zu machen.

Wenn meine anderen Disken einmal ihre Jumbo-Größe erreicht haben, uns sich da interessante Pärchen bilden, werde ich evtl meine Anlage entsprechend umbauen mit Zuchtwürfeln, Aufzuchtbecken etc.
Titel: Re:Fragen zur Zucht...
Beitrag von: Olli am 08-05-2011, 22:03:47
Warum wäre eine Trennung jetzt von Nöten, bzw. sinnvoll?

...damit Du sie gezielter und massiver füttern kannst ohne die Wasserqualität zu gefährden.
In dem Alter reagieren sie sehr empfindlich auf Nitrat.
Sind sie erstmal auf einer Größe, wo sie jede Futtersorte verarbeiten können die Du auch den Eltern gibst, kannst Du sie ja wieder umsetzen.

Wenn Diskus zu früh ihr Wachstum einstellen, kannst Du mit dem Schaufelbagger füttern und da wird sich nichts mehr tun.

Ich bin in jedem Fall auf den Farbschlag gespannt der da rauskommt, aber das wird man wohl erst in einigen Monate wirklich erkennen können.

Lg
Olli
Titel: Re:Fragen zur Zucht...
Beitrag von: whiteeagle am 08-05-2011, 22:15:27
Naja der Farbschlag ist klar, bzw. ich habe da eine Ahnung, auf die ich wetten würde aufgrund weiterer Erfahrungen...

Meine Theorie: Sie werden alle wie die Mutter

Der Helle Farbschlag ist Dominant gegenüber dem Dunklen...

Ein anderer Züchter hatte auch schonmal eine ähnliche Kreuzung, dabei kamen 50:50 Dunkle und Helle heraus, ich weiß aber dass das dabei verwendete helle Zuchttier auch aus einer solchen Mischung stammte.

Also ganz einfach nach Mendelscher Vererbungslehre...