Das offene Diskusforum

Hallo zusammen!

Wir haben seit 3 Tagen ein Problem mit einem unserer 5 Diskusfische. Er hatte beidseitig weiße Punkte über den Augen, diese sind jetzt bis auf eine kleine Stelle wieder weg. Allerdings sieht die Haut darunter sehr komisch aus. Es sieht aus wie wenn es eine offene Wunde ist. Ich hoffe man erkennt es auf dem Foto gut. Er frisst ganz normal und verhält sich auch nicht anders als sonst. Alle anderen sind wohlauf. Wasserwerte aktuell: PH (7,0), GH (4), KH (2), NO² (< 0,3).

Kann uns jemand weiterhelfen? Vielen, vielen Dank vorab!!!

Marco

Hallo marco,
Mein erster gedanke ist auch mineralienmangel.ein anderes thema: ich würde dir empfehlen feineren sand einzubringen und einen grösseren filter( oder nen 2ten anzuhängen). Mehr wasserwechsel wäre auch wichtig, minimum 50% prozent,ich würde aber eher so richtung 80% tigen wasserwechsel pro woche gehn.viel frisches wasser schadet deinen schützlingen nicht;-). Desweiteren falls es mineralmangel ist kannst du zusätzlich noch vitamine einbringen- aus der apotheke multibionta tropfen übers frofu machen.....  So würde ich die sache angehn.es wäre wichtig das du die fehlenden angaben im diagnosebogen noch ausfüllst.bin aber auch noch etwas grün hinter den ohren was diskus angeht,da bist du bei tom,heribert,günther.....sicher noch besser beraten:-)
Viele grüsse und gute genesung deinem fisch johannes

Hallo marco,
Ich hab in meinem becken sand mit der körnung 0,8-1 mm ausm dehner gartenhaus.wie ich finde ist das ein guter kompromiss,weil ich vor ganz feinem sand respekt habe wegen faulstellen.
Der mulm bleibt oben drauf liegen und ich kann ganz einfach absaugen(viel mulm hab ich eh nicht:-))
Viele grüsse johannes

Hallo Marco,

Ich habe mir das Foto angesehen. Die Mangrovenwurzel ist nicht unbedingt für Diskusbecken geeignet. Durch die hohen Temperaturen kann sie sehr schnell gammeln und Schadstoffe an das Wasser abgeben.

Die weißen Stellen am Kopf  können eine Folge der fehlenden Quarantäne sein.
Ist Dir bekannt, ob der Züchter die Tiere in Osmosewasser gehalten hat?

Leider fehlen mir immer noch einige Angaben im Diagnosebogen. Nur dann können wir auch die richtigen Ratschläge geben. Wichtig wäre für mich z.B. der Nitratwert.

Die Frage wegen dem Sand können wir später klären. Wichtig ist erst einmal, dass Du bessere Bedingungen im Becken schaffst. Was hast Du seit meiner ersten Antwort unternommen?

Viele Grüße

Tom und Marion

Hallo Marco,

Jetzt noch eine Frage zum Torf. Welche Sorte verwendest Du. Ist es Gartentorf oder Spezialtorf für die Aquaristik?
Nicht jeder Gartentorf ist geeignet.

Viele Grüße

Tom und Marion

Einige Punkte wurden ja bereits angeführt. Zum einen ist der Filter nicht ausreichend groß genug. Die WW- Intervalle sollten erhöht werden. Nicht die Menge, sondern die Intervalle. Dazu gleich mehr.

Zunächst ist es völlig unerheblich, ob du Steine im Becken hast, solange sie keine Härtebilder abgeben, sich also neutral verhalten. Die Muschel ist keine echte, also lediglich ein Deko- Gegenstand. Geschmack ist hier sicher relativ.
Die Wurzel kann Schadstoffe abgeben, muss aber nicht. Ich würde sie, wie meine Vorredner schon anführten, vorsichtshalber rausnehmen.

Jetzt zum eigentlichen Problem:

Mineralienmangel:
Einen Mangel möchte ich ausschließen. Im eigentlichen Sinne. Aber gleichzeitig wir das der Grund sein. Verwirrt? Der Reihe nach:
 In dem von dir gereichtem Futter und einem 30%igem WW sollten ausreichend Mineralien vorhanden sein.
Wenn es also ein neues Tier ist, dann hat es den Mangel schon mitgebracht. Das Gesamterscheinungsbild lässt aber nicht darauf schließen.
Ein Umgebungswechsel, bzw. ungenügende Haltungsbedingungen (wo wir wieder bei der Wurzel, dem Filter und dem WW wären), aber auch Veränderungen aufgrund eines Umsetzens, ein Einfügen in eine neue Gruppe, andere Wasserparameter usw., sind Stress. Stress geht auf das Immunsystem. In einigen Fällen führt es zu einer spontanen Hexamita- Massenvermehrung im Darm.  Wir sind jetzt noch nicht an dem Punkt, wo ein völliger Verfall des Tieres wie bei herkömmlich geschilderten Flagellatenbefall  vorliegt. Wir sind an einem Punkt, wo die im Darm befindlichen Flagellaten in „Nahrungskonkurrenz“ zu ihrem Wirt stehen.
Der Fisch entwickelt solche Löcher wenn Calcium, Phosphor und Vitamin D nicht ausreichend aufgenommen werden können. Also NICHT nur, wenn sie nicht ausreichend vorhanden  sind.
Insbesondere Calcium und Vitamin D stehen in einem engen Verhältnis zueinander. Calcium und Phosphor werden sowohl über das Wasser, als auch über das Futter aufgenommen.  Die Vitamin D –Aufnahme ist etwas komplexer. Vereinfacht, wird sie u.a. in der Leber zu einer Hormonverbindung umgewandelt, die wiederum  eine Calciumaufnahme ermöglicht. Und wo wird das Calcium des Futters aufgenommen? Riiiichtich! Im Darm. Wo wir wieder bei der eventuell vorhandenen Massenvermehrung der Hexamita wären.
Also, um auf meinen eingangs verwirrenden Satz zu verweisen: Eine Mangelerscheinung, die aber nicht aufgrund eines echten Mangels zurückzuführen ist, da die Stoffe genügend vorhanden sind. Nur halt nicht ausreichend aufgenommen werden können.

Wie vorgehen?
Temperatur nicht zu hoch. Das stresst zusätzlich. Das Allheilmittel der Temperaturerhöhung hat auch schlechte Seiten. Ich würde die Temperatur auf knapp unter 30 Grad halten. Die geringe Filterleistung durch häufigere WW kompensieren. Aber nicht zu groß. Selbst Wasseraufbereiter brauchen eine Zeit, um alle Stoffe des Leitungswassers zu binden. Die ständig veränderten Wasserparameter stressen wieder. Also bleib bei den 30%. Nur dann 2-3 Mal in der Woche.  Besorge dir Calciumampullen aus der Apotheke. Reines Calcium. Kein Calciumcitrat. 2x wöchentl. nach dem WW 1 Ampulle auf 100 Liter. Der Orangengeschmack stört die Tiere nicht.
Dann besorge dir Fischölkapseln. Unmittelbar vor der Fütterung aufs Granulat. Hilft bei dem Problem des Vitamin- D Mangels.
Mittelfristig neuen Filter . Eine Rückwand sollte rein,  falls keine drin ist. Es gibt den Tieren etwas Sicherheit. Den Kies raus und durch Sand ersetzen. Außerdem scheint mir das Becken geringfügig zu hell. Ein paar Schwimmpflanzen wären sicher gut.

Die Löcher sollten sich dann mit der Zeit schließen.

Grüße,

Mike