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Thema: aquaristische Floskeln  (Gelesen 11437 mal)

Offline Armin C.

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aquaristische Floskeln
« am: 23-11-2015, 13:02:45 »
Hallo Zusammen,

ich würde gerne mal über Aussagen/Floskeln der Aquaristik diskutieren in Hinblick darauf, wie sich die Denkweise des Aquarianers beeinflusst, bzw. ändert.

Um rege Beteiligung in diesem Thread, würde ich mich sehr freuen  :fish01:

... auch wenn man wahrscheinlich nicht zu Endergebnissen kommen wird, aber die Denkweise sollte doch etwas sensibilisiert werden.
___________________________________________________

In der Aquaristik gibt es viele Aussagen, welche oft zusammenhanglos, oberflächlich, etc. getroffen werden. Oft wird einiges auch einfach nur "nachgeplabbert", ohne darüber nachzudenken, bzw. auf die jeweilige Situation einzugehen. Ich würde hier gern die gängigsten Aussagen mal analysieren und versuchen die daraus resultierende Denkweisen in Frage zustellen.

Die meisten Aquarianer denken digital, 1 oder null - sprich geht oder geht nicht ... :pfeifend: (Ditmar Du bist da keine Ausnahme, sondern eher die Regel!)
Wenn ich bei der Mehrheit ein Umdenken erreiche, auch wenn es nur eine Denkweise von 1 - 1,5 - 2 zu 0 ist, ist der Sinn dieses Threads gegeben.

Möchte mal paar Beispiele geben: (um weitere Beispiele wird gebeten, um darüber zu diskutieren, bzw. die Aussagen zu analysieren.)

Torf zersetzt sich ...
Bodengrund verdichtet sich ...
Man kann nicht überfiltern...

______________________

bei der Analyse möchte ich mal mit letzter Aussage beginnen.

Filtern, bzw. überfiltern wird oft nur in Bezug auf Pflanzen gesehen. Microflora & Microfauna stehen da hinten an.Sprich die Sugestion, welche ein "Anfänger" bekommt, ist das man den Filter, sollte man keine oder nur wenige Pflanzen haben, nie zu groß dimensionieren kann. Dadurch beschäftigen sich viele "Anfänger" und auch angehende "Hobbyzüchter" damit, wie man am besten filtern kann. Selbst namhafte Züchter versuchen ständig ihr Filtersystem zu verbessern, auch wenn es gar keinen Grund mehr dafür gibt.

Ein gutes Beispiel mMn. welches vom Gegenteil überzeugen sollte, ist mMn. Günter W. (bitte korrigier mich Günter, falls ich nachfolgendes falsch darstelle)
Günter züchtet Diskus & Altum seit Jahrzehnten. Er hat seine Art der Filterung auf ein Minimum beschränkt und da es funktioniert, ändert er daran auch nichts.
Er filtert fast ausschlieslich über kleine neben den Zuchtbecken stehenden Becken, bestückt mit Schaumstoff (HMF).

Wenige Nachahmer lernen daraus. Angehende Hobbyzüchter, wie auch angehende Diskus-Aquarianer glauben mit "noch" größeren, besseren, etc. Filteranlagen allen eventuell auftretenden Problemen entgegenwirken zu können - Überfiltern kann man ja nicht  :hmm: Deshalb besser 10x zu groß, als minimal, unbedeutend zu klein   :undecided:

Bei der Zucht/Aufzucht mag sein, das eine Überfilterung im ersten Eindruck erst mal nicht möglich ist. Welche Folgen das aber bei "Überfilterung" für den Konsumenten hat, darüber wird selten nachgedacht!

Bei eingerichteten oder naturnahen Biotop Aquarien (auch ohne Pflanzen!) sieht das nochmals ganz anders aus. Um so näher man an die Natur gehen will, desto größer ist die Gefahr einer Überfilterung! Gerade bei einem sehr nahen natürlichen Biotop Aquarium, sollte die Filterung gerade im Becken und nicht durch externe riesige Biofilter passieren. Vorausetzung ist richtige Einrichtung, Strömungen und kein Überbesatz!
« Letzte Änderung: 23-11-2015, 13:19:33 von Armin T. »
... Gruß Armin

je mehr man weiß, desto mehr weiß man, was man nicht weiß!
 

Offline Norbert Koch

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #1 am: 23-11-2015, 13:50:48 »
Hallo Armin,

Überfilterung setzt nicht unbedingt da an, wo Pflanzen Nährstoffe entzogen werden.

Für mich ist ein Aquarium überfiltert, wenn es nicht gelingt, das komplette Filtermaterial (sowohl das "aktive" im Filter selbst, als auch das "passive" wie z.B. Bodengrund, Aufwuchs) zu besiedeln.
Oder anderes ausgedrückt: das Filterkonzept ist dann falsch umgesetzt, wenn es nach dem Ausspülen von Filtermedien Probleme gibt.
Und dennoch möchte ich bei meinem großen Aquarium ein Filterbecken mit 500 - 700 l Volumen einsetzen. (allerdings nicht herkömmlich bestückt - es kommen wohl nur 2 l Siporax rein - sondern als eine Kombination von Diffusionsfilter mit 2 kleinen (je 10 - 20 l) "Funktionskammern" für Siporax und Torf.

Die meisten Aquarianer neigen zu cleanen Becken: Fast täglich wird mulm abgesaugt, die Scheiben werden mindestens einmal in der Woche "geschrubbt". Klar: Sieht immer schick aus!
Aber ich vertrete die Meinung, das Mulm (und ich rede hier von echtem Mulm, nicht von Futterresten, weil zu viel gefüttert wurde) noch nie geschadet hat! In all meinen Aquarien gibt es Mulmecken. Bei meinen Filtern wasche ich nur die Vorfilter aus und auch nur dann, wenn der Durchfluss stark zurück geht. Das kann dann schon mal ein Jahr oder länger dauern...
Du wirst in jedem meiner Aquarien immer Bewuchs auf den Scheiben sehen; die Sichtscheibe reinige ich noch weitaus am Häufigsten...
Und da meine Fische nicht ohne Ende im Futter stehen, sehe ich erstaunlich oft, das Detrius und Aufwuchs abgeweidet wird.

Bodengrund macht dann Probleme, wenn Dreck reinkommt! Und auch hier meine ich wieder keinen Mulm sondern Futterreste und anderes organisches Material (z.B. gammelnde Moorkienwurzeln an den Kontaktstellen zum Boden, abgestorbene Pflanzenteile).
Das kann man recht einfach verhindern: Echtes Holz nie so einbringen, dass es Kontakt zum Bodengrund hat, ein paar schwarze Turmdeckelschnecken oder Antome Helena.
Wenn die Hygiene passt, macht es prinzipiell nichts, wenn der Bodengrund verdichtet! Aber es sollte dennoch vermieden werden, weil es der Art unserer Tiere (Diskus, Panzerwelse, manche pflegen ja auch Rochen) entspricht, den losen Sand aufzunehmen, darin zu gründeln, sich einzubuddeln, usw.

Tja, und der Torf...
Was machen die Killifischzüchter eigentlich anders? Sie verwenden Torf als Bodengrund und das monate- oder gar jahrelang ohne ihn zu tauschen.
Freundliche Grüße aus Bad Aibling

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Offline Ditmar

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #2 am: 23-11-2015, 15:26:21 »
Hallo Armin

Jede Filterung die eine Reinigung des Biofilters erforderlich macht ist eine Unterfilterung denn sonst müsste man ihn ja nicht reinigen.
Jede Aktion erzwingt eine Gegenaktion auch das ist eine Naturgegebene Reaktion.

Idealerweise sollte sich jede Aktion durch die entsprechende Gegenaktion aufheben.
Zum Beispiel nie einen Biofilter reinigen müssen.

Meine großer Biofilter in Verbindung mit meiner sehr großen weil rauen Oberfläche der 3D Rückwand ergeben eine riesige Ansiedlungsfläche.
Die es erlaubt alle anfallenden Abfallstoffe abzubauen und eben nicht als Abfallhaufen manche nennen es Mulm Entstehen zu lassen.
Das nenne ich einen natürlichen Abbau von Abfallstoffen.

Biofilterreinigung ist immer ein unnatürlicher Eingriff der in einem Aquarium allerdings die Regel ist.
Zu groß kann daher ein Biofilter niemals ausgelegt werden.
Er kann höchsten nicht überdimensioniert sein aber niemals zum Schaden von Leben.
Denn das Leben passt sich immer an die Gegebenheiten an.
Auch dies ist ein Naturgesetz.

Man sieht es zum Beispiel bei den sogenannten Altwasserbecken die Jahrelang ohne Wasserwechsel auskommen können.
Naturbecken erkennt man nicht an Mulmecken sondern auch an Glasklaren Wasserläufen.
Glasklare Wasserläufe entsprechen eher meiner Zielvorstellung von Naturnah denn es gibt sie wirklich.
Wenn ich das erreiche ohne Biofilterreinigung über einen sehr langen Zeitraum vielleicht Jahrezehnte dann bin ich der Natur am nächsten.
Gruß Ditmar
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Offline haeck

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #3 am: 23-11-2015, 15:36:55 »
Moin zusammen

als Denkanstoss werfe ich zunächst einmal folgende Fragen in die Runde:
Wie definiert sich eine Überfilterung und was passiert da mikrobiolohisch auf den Besiedelungsflächen (Bodengrund und Filtermedien) ?

Lg
André


 

Offline Ditmar

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #4 am: 23-11-2015, 16:34:30 »
Hallo Andre

Eine Überfilterung würde dann stattfinden wenn man Stoffe herausfiltern würde die jemand zum Leben benötigt.
Was bei Pflanzen wohl sein könnte soweit ich das verstanden habe.

Das Gegenteil ist allerdings die Regel da man in gewissen Abständen eingreifen muss da das Filtersystem nicht in der Lage ist alle anfallenden Abfallstoffe restlos zu verarbeiten.

Ob kleiner oder großer Filter.
Im Wasser passiert in beiden System zuerst einmal das selbe.
Die Wasserqualität bleibt bei einem großen Filtersystem stabiler da sie sich nicht verändert.
Wogegen bei einem kleineren System vor einer nötigen Reinigung die Wasserqualität anders ist und nach der Reinigung wiederum anders ist.
Der Idealzustand wäre ein Durchflussbecken mit einem Biofilter der nie gereinigt werden müsste.
Ohne mal eine Bewertung der Wasserqualität vor und nach einer Biofilterreinigung Bewerten zu wollen.

Die Gedanken sollte sich derjenige machen der gezwungen ist eine Reinigungen seiner Filteranlage machen zu müssen.
Gruß Ditmar
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Offline Norbert Koch

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #5 am: 23-11-2015, 16:55:08 »
Hallo Ditmar,

ich weiß zwar, dass es nichts bringen wird, aber ich probier's trotzdem:
Was Dein Ideal ist, ist (fast) totes, nährstoffarmes Wasser. Nur sehr wenige Fischarten leben in solchen Bedingungen.
Fast alle Gewässer enthalten Schlick, Schlamm und eben auch Mulm. Das alles sammelt sich an, sedimentiert und sorgt als Puffer für stabile pH-Werte - auch, wenn plötzlich große Wassermengen eingetragen werden - und dient als Nahrungsquelle; nicht nur Pflanzen, sondern auch Bakterien, Einzellern, Kleinlebewesen wie Bachflohkrebsen, Wasserasseln usw. , Garnelen und Krebsen und auch Fische ernähren sich vom "Dreck".
Entnimmt man ihn rigoros, verarmt die Mikrobiologie!

Deine Art der Aquaristik, Deine Berührungsängste mit dem Wasser und den Tieren...

... erweckt in mir den Eindruck, dass Du mit einem Unterwasser-Video in einer Endlosschleife genauso zufrieden wärst.

Hallo André,

Überfilterung kann auch den Fischen schaden: Schleimhautprobleme, Flosseneinschmelzungen, Mangelerscheinungen wie die echte Lochkrankheit.

Ireneus hatte damals massive Probleme, weil einer seiner Filter zu gut arbeitete...

Wie immer gilt auch bei der Filterung: Alles in Massen!
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Offline leitplanke

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #6 am: 23-11-2015, 16:58:05 »
Guten Abend,

wobei wir wieder beim Thema Biotop wären. Ein Biotop ist meinem Verständnis nach, etwas, dass ohne Eingriff von aussen fubktioniert. Ob Gartenteich oder Aquarium, das funktioniert nur bis zu einem gewissen Grad!

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, zu sagen wir mal 90 %. Ich hatte damals an meinem 500ltr Pott eine 280 Ltr mit Blähton gefüllte , voll bepflanzte Filteranlage , ........... , die ich nie!!!!!!!! gereinigt habe.

Was soll ich sagen , ......... , Wasserwechsel brauchte ich fast gar nicht, aber, ich musste beleuchten , ich musste heizen (was das Zeug hält), und da ich keinen Regen im Waohnzimmer haben wollte, musste ich verdunstetes Wasser ( nicht gerade wenig) mit Osmosewasser nachfüllen.

Überfilterung?...... konnte ich nicht feststellen, zumindest nicht optisch. Den Pflanzen im Filter gings gut (im Becken waren nur Wurzeln und einige Anubien), den Fischen ...... prächtig. Es wurde rumgesext was das Zeug hält. Krankheiten? , Fremdwort .... dann kam die Scheidung und zwandsende  :bad:

Deswegen kann ich nicht behaupten, dass es zu grosse Filter gibt, eher den falschen Umgang!, mit diesen.

Letztendlich ist es wie beim PC , nicht das Wasser Computer) oder die Fische (Programme) sind dumm, sondern der, der davor sitzt.

Wenn mit den Tieren oder dem Aquarium irgendetwas nicht stimmt, ist immer der Aquarianer Schuld

Lg
Frank
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Liebe Grüße
Frank
 

Offline leitplanke

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #7 am: 23-11-2015, 17:06:24 »
....... edit .......

.... es sei denn man bekommt schon kranke Tiere geliefert/gekauft .......
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Liebe Grüße
Frank
 

Offline Ditmar

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #8 am: 23-11-2015, 17:36:44 »
Hallo Nobby

Zitat von: Nobby
Überfilterung kann auch den Fischen schaden: Schleimhautprobleme, Flosseneinschmelzungen, Mangelerscheinungen wie die echte Lochkrankheit.
Danke , dann habe ich ja noch nicht überfiltert da ich keines der von dir geschilderten Symptome feststellen konnte.
Und das bei nur 33% Wasserwechsel und ohne Biofilterreinigung.
Da muss ich irgend etwas richtig gemacht haben. :hmm:

Zitat von: Nobby
ich weiß zwar, dass es nichts bringen wird, aber ich probier's trotzdem:
Richtig weil die Logik deiner Argumentation fehlt.

Wo sind die Abfallstoffe aus den letzten 4 1/2 Jahren wenn mein Wasser so tot ist. :hmm:
Wenn ich einmal eine Wasserprobe aus dem Filter unter mein Mikroskop lege ist es schon echt erstaunlich welches unterschiedliches Leben dort sichtbar wird.

Totes Wasser ist völlig unmöglich in einem Jahrelang laufendem Becken egal wie groß ein Biofilter ist.
Übrigens ein Biofilter kann nur ein Biofilter sein wenn richtiges Leben darin stattfindet.
Allein das Nitrat verhalten zwischen den Wasserwechsel belegen dieses Leben.
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #9 am: 23-11-2015, 17:59:20 »
Hallo Zusammen,

Jede Filterung die eine Reinigung des Biofilters erforderlich macht ist eine Unterfilterung denn sonst müsste man ihn ja nicht reinigen.

... an dieser Aussage ist schon was dran, allerdings bezieht sie sich mehr darauf, wann man im Bereich der Unterfilterung ist!

Der Umkehrschluss, das wenn man den Filter nicht reinigen muss, man auch nicht überfiltert, ist etwas oberflächlich, einseitig und mMn. falsch!

... man könnte da ja auch argumentieren, das die Überfilterung erreicht ist, wenn man die Fische füttern muss.

Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Aber darum ging es ja eigentlich gar nicht!

Die Aussage war: "ohne Pflanzen gibt es keine Überfilterung"

mMn. ist das falsch ... hat auch nix mit der größe des Filters zu tun ....

Ich find den Einwand von André sehr gut ...

Wie definiert sich eine Überfilterung und was passiert da mikrobiolohisch auf den Besiedelungsflächen (Bodengrund und Filtermedien) ?

Vereinfacht ausgedrückt, würde ich sagen, bei Überfilterung verhungert die Basis des biologischen Gleichgewichts ...

Was aber wiederum nicht heißt, das man bei Überfilterung nicht doch gesunde Fische haben könnte ...
« Letzte Änderung: 23-11-2015, 18:06:22 von Armin T. »
... Gruß Armin

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Offline Ditmar

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #10 am: 23-11-2015, 18:05:35 »
Hallo zusammen

Ein Filter kann nur das verarbeiten was er bekommt nicht mehr.

Bedeutet: Ist ein Filter viel zu groß kann er nicht mehr verarbeiten als anfällt.
Dies wiederum bedeutet die Besiedlungsdichte von Abfallverwerter haben mehr Platz und mehr Zeit den anfallenden Abfall abzuarbeiten.
Die Bakteriendichte hängt immer von der vorhandenen Nahrung ab.
Bedeutet je mehr Platz ich zu Verfügung stelle desto stabiler sind
Aber nochmals niemals können sie mehr verarbeiten als anfällt.
Ein kleiner Filter kann allerdings sehr schnell in seinem eigenem Dreck ersticken bzw. kollabieren.
Was sich sofort auf die Wasserqualität auswirkt.
Ist es nicht das beste Zeichen eines Filters überhaupt wenn man nicht eingreifen muss.
Dadurch sehr stabile Wasserwerte wie ich übrigens seit 4 1/2 Jahren lückenlos Messtechnisch nachweisen kann.

Wieso ist eigentlich glasklares Wasser in welchem nachweislich jede Menge Leben vorhanden ist unnatürlich. :hmm:
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #11 am: 23-11-2015, 18:14:37 »
Hallo Ditmar,

Ein Filter kann nur das verarbeiten was er bekommt nicht mehr.

die Frage sollte aber doch seien, ob ein Filter überhaupt alles verarbeiten muss :hmm:

oder ob es nicht evtl. für das biologische Gleichgewicht im Becken (nicht im Filter) besser wäre, wenn der Filter nicht alles restlos verarbeitet!

Um vielleicht der Microflora/Microfauna nicht die Basis zu entziehen!
... Gruß Armin

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Offline Ditmar

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #12 am: 23-11-2015, 18:16:39 »
Hallo Armin

Zitat von: Armin
.. man könnte da ja auch argumentieren, das die Überfilterung erreicht ist, wenn man die Fische füttern muss.
Sehr schlechtes Argument.
Keiner käme auf den Gedanken mit einem Filter Futter einzusparen zu wollen. :unbelivable:

Es gibt nur einen Grund zur Filterung nur einen. :-!-:
Eine gleichbleibendes stabile gute Wasserqualität.
Nicht mehr und nicht weniger.
Manchesmal wird das Wasser sogar besser wenn der Nitratwert fällt von Wasserwechsel zu Wasserwechsel wie bei mir.
Gruß Ditmar
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Offline Armin C.

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #13 am: 23-11-2015, 18:21:59 »
Hallo Ditmar,


Hallo Armin

Zitat von: Armin
.. man könnte da ja auch argumentieren, das die Überfilterung erreicht ist, wenn man die Fische füttern muss.
Sehr schlechtes Argument.


das Argument war zwar nicht 100% ernst gemeint, aber ganz so schlecht finde ich es gar nicht ...

wenn man mal über eine natürliche Nahrungskette nachdenkt, welche immer beim Einzeller beginnt!
... Gruß Armin

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Offline Ditmar

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Re: aquaristische Floskeln
« Antwort #14 am: 23-11-2015, 18:23:33 »
Hallo Armin

Zitat von: Armin
die Frage sollte aber doch seien, ob ein Filter überhaupt alles verarbeiten muss :hmm:
oder ob es nicht evtl. für das biologische Gleichgewicht im Becken (nicht im Filter) besser wäre, wenn der Filter nicht alles restlos verarbeitet!
Um vielleicht der Microflora/Microfauna nicht die Basis zu entziehen!

Ich denke das kann nie passieren da nur die schwebende Abfallstoffe abgebaut werden.
Die große Fläche des Boden , Deko , Rückwand aber auch Glasflächen hat eine eigene "Microflora/Microfauna".
Man sieht und spürt es wenn man darüber streicht.
Gruß Ditmar
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